Seite 46 - Der Weg zu Christus (1975)

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Kapitel 7: Beweis der Gotteskindschaft
„Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das
Alte ist vergangen.“
2.Korinther 5,17
.
Ein Mensch mag außerstande sein, die genaue Zeit oder den
bestimmten Ort seiner Bekehrung oder die damit verbundenen Um-
stände anzugeben; damit ist jedoch nicht bewiesen, daß er unbekehrt
ist. Denn Christus sprach zu Nikodemus: „Der Wind bläst, wo er
will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er
kommt und wohin er fährt. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist
geboren ist.“
Johannes 3,8
. Wie also die Wirkungen des unsichtbaren
Windes gesehen und gefühlt werden, so ist es auch mit dem Wirken
des Heiligen Geistes an den Menschenherzen.
Diese dem menschlichen Auge entzogene Macht der Neuschöp-
fung weckt neues Leben im Menschen und schafft so ein neues
Wesen nach dem Ebenbilde Gottes. Obgleich der Heilige Geist still
und unmerkbar arbeitet, sind seine Wirkungen dennoch offenbar.
Denn ist das Herz durch den Geist Gottes erneuert, so wird auch das
Leben Zeugnis davon ablegen. Wiewohl wir nichts zur Veränderung
unserer Herzen zu tun und uns nicht in Gemeinschaft mit Gott zu
versetzen vermögen, obgleich wir nicht auf uns oder unsere Werke
bauen und vertrauen dürfen, wird dennoch unser Leben beweisen,
daß die Gnade Gottes in uns wohnt. Eine Veränderung in unserm
Innern, in unsern Gewohnheiten und Geschäften wird sichtbar. Der
Gegensatz zwischen dem, was wir waren, und dem, was wir nach
der Wiedergeburt sind, wird klar vor Augen liegen. Unsere Wesen-
heit offenbart sich ja nicht in gelegentlichen guten und bösen Taten,
sondern in unsern täglichen Worten und Handlungen.
Wahr ist ja freilich, daß es eine äußerlich rechtschaffene Da-
seinshaltung ohne die erneuernde Macht Christi gibt. Das Streben
nach Einfluß und das Verlangen nach Ehre mögen einen geordne-
ten Lebenswandel im Gefolge haben; Selbstachtung mag uns vom
Schein des Bösen zurückhalten. Auch ein selbstsüchtiges Herz ist
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