Seite 82 - Der Weg zu Christus (1975)

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Kapitel 12: Die Gefahr des Zweifelns
Viele und besonders solche, die noch Anfänger im Christentum
sind, werden zuzeiten von Zweifeln angefochten: Die Bibel enthält
manche Dinge, die ihnen unverständlich und dunkel sind; Satan
verwendet dieses Unvermögen dazu, ihren Glauben an die Schrift
als das geoffenbarte Wort Gottes zu erschüttern. Sie sagen: „Wie
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soll ich den wahren Heilsweg erkennen? Ist die Bibel wirklich das
Wort Gottes, wie kann ich von solchen Zweifeln und Anfechtungen
befreit werden?“
Gott verlangt nie von uns, daß wir etwas glauben sollen, ohne
eine genügende Grundlage dafür zu geben. Sein Dasein, sein Wesen,
die Wahrhaftigkeit seines Wortes sind von Zeugnissen begleitet, die
sich an unsern Verstand wenden, und solche Zeugnisse gibt es in
großer Menge. Doch hat Gott niemals die Möglichkeit des Zweifelns
vollständig entfernt. Unser Glaube muß sich auf das innere Zeugnis,
nicht auf äußere Beweise gründen. Die nach Zweifeln suchen, wer-
den dazu Gelegenheit finden, während aufrichtige Wahrheitsforscher
hinreichende innere Zeugnisse entdecken können, auf die sich ihr
Glaube stützen kann.
Es ist für einen Menschen unmöglich, die Werke des Unendli-
chen in ihrem Kern zu begreifen. Selbst für das schärfste Verständnis,
den gelehrtesten Menschen ist Gottes heiliges Wesen stets mit einem
Geheimnis umgeben. „Meinst du, daß du wissest, was Gott weiß,
und wollest es so vollkommen treffen wie der Allmächtige? Es ist
höher denn der Himmel; was willst du tun? tiefer denn die Hölle;
was kannst du wissen?“ So lesen wir in
Hiob 11,7.8
.
Der Apostel Paulus ruft aus: „Welch eine Tiefe des Reichtums,
beides, der Weisheit und Erkenntnis Gottes! Wie gar unbegreiflich
sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege!“
Römer 11,33
.
Mag es auch heißen: „Wolken und Dunkel ist um ihn her“, so ist
doch „Gerechtigkeit und Gericht ... seines Stuhles Festung“.
Psalm
97,2
. Wir sind imstande, sein Werk an uns und die Beweggründe
dazu insoweit zu verstehen, als wir seine unendliche Liebe und
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