Seite 124 - Die Engel (1997)

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Die Engel
Der Hohepriester (Josua) kann sich und sein Volk gegen die
Anklagen Satans nicht verteidigen. Er behauptet nicht, daß Israel
schuldlos sei. In seinen unreinen Kleidern, dem Symbol für die
Sünden des Volkes, die er als ihr Vertreter trägt, steht er vor dem
Engel; er bekennt ihre Schuld, weist aber auch auf ihre demütige
Reue hin. Er baut auf die Gnade und Vergebung des Erlösers und
beruft sich im Glauben auf die Zusagen Gottes.
Dann bringt der Engel — dieser Engel ist Christus selbst, der
Sünderheiland — den Verkläger seines Volkes zum Schweigen und
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spricht: „Der Herr schelte dich, du Satan! Ja, der Herr schelte dich,
der Jerusalem erwählt hat! Ist dieser nicht ein Brand, der aus dem
Feuer errettet ist?“
Sacharja 3,2
. Israel war lange im Ofen der Trübsal
gewesen. Die von Satan und seinen Dienern zu ihrer Vernichtung
geschürten Flammen hatten sie um ihrer Sünden willen fast verzehrt;
doch nun hatte Gott seine Hand ausgestreckt, um sie herauszuführen.
Wo sein Volk Reue und Demut zeigt, wird es der Heiland in seinem
Erbarmen nicht der grausamen Gewalt der Heiden überlassen ...
Als die Fürbitte Josuas angenommen ist, ergeht der Befehl: „Tut
die unreinen Kleider von ihm!“ Und zu Josua spricht der Engel:
„Siehe, ich habe deine Sünde von dir genommen und habe dich
mit Feierkleidern bekleidet, mit der Gerechtigkeit Christi, die ihnen
zugerechnet wurde.“ Der Hut, der auf Josuas Haupt gesetzt wurde,
war ein Hut, wie die Priester ihn trugen, und zeigte die Inschrift
„Heilig dem Herrn“. Damit war ausgedrückt, daß er jetzt trotz seiner
früheren Übertretungen für würdig befunden wurde, vor Gott in
seinem Heiligtum zu dienen.
Nachdem der Engel ihm auf diese feierliche Weise die Würde des
Priestertums verliehen hatte, sprach er: „So spricht der Herr Zebaoth:
Wirst du in meinen Wegen wandeln und meines Dienstes warten, so
sollst du regieren mein Haus und meine Höfe bewahren; und ich will
dir geben von diesen, die hier stehen, daß sie dich geleiten sollen“
(Vers 7). Er sollte als Richter oder Oberster des Tempels und des
Tempeldienstes geehrt werden; er sollte selbst in diesem Leben unter
dienstbaren Engeln wandeln und schließlich zu der verherrlichten
Schar um den Thron Gottes gehören.
Aus der Schatzkammer der
Zeugnisse II, 151-153
.
Diese Zusicherung ist allen gegeben, die auf Gott vertrauen: „So
spricht der Herr Zebaoth: Wirst du in meinen Wegen wandeln und