Seite 141 - Die Engel (1997)

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Engel bei Jesu Taufe und bei der Versuchung in der Wüste
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Kaum einer würde ihn verstehen, seine engsten Freunde nicht, seine
Mutter nicht — ganz zu schweigen von den übrigen Familienan-
gehörigen. Jesus wußte, daß er einen schweren Weg vor sich hatte.
Deshalb suchte er von Anfang an Trost und Hilfe bei Gott ...
Nie zuvor hatten die Engel Gottes solch ein Gebet gehört. Es
drängte sie, dem Gottessohn Trost zuzusprechen, aber die Antwort
auf Jesu Bitte hatte sich Gott selbst vorbehalten. Als sich der Himmel
öffnete und eine Lichtgestalt „wie eine Taube“ auf Jesus herabkam,
wurde offenbar, daß Gott sich bedingungslos zu seinem Sohn be-
kannte.
Wer Jesus beten sah, mußte den Eindruck gewinnen, daß da
Außergewöhnliches geschah. Das wurde vollends bestätigt, indem
sich Gott auch hörbar zu seinem Sohn bekannte: „Dies ist mein Sohn,
ihm gilt meine Liebe, ihn habe ich erwählt.“
Jesus von Nazareth
70.71
.
Der Herr hatte Johannes versprochen, ihm ein Zeichen zu geben,
damit er den Erlöser der Welt erkennen könne, und jetzt, als Jesus aus
dem Wasser stieg, war dieses Zeichen da, denn er sah den Himmel
offen und den Geist Gottes herabschweben wie eine Taube aus
glänzendem Gold. Als diese Erscheinung über dem Kopf Christi
war, sagte eine Stimme aus dem Himmel: „Dies ist mein lieber Sohn,
an dem ich Wohlgefallen habe.“
The Youth‘s Instructor, 23. Juni
1892
.
Außer Johannes sahen vermutlich nur wenige die himmlische
Erscheinung; und die sie sahen, begriffen nicht, was das alles zu
bedeuten hatte.
[151]
Als Jesus sich taufen ließ, mußte Satan vernehmen, wie Gott sich
eindeutig zu seinem menschgewordenen Sohn bekannte. In der Zeit
davor hatte der Vater immer nur durch Christus zu den Menschen
gesprochen, jetzt verkehrte er mit ihnen in Christus. Satan hatte
damit gerechnet, daß die Sünde der Menschen Gott davon abhalten
würde, jemals wieder Verbindung zu ihnen aufzunehmen. Aber da
hatte er sich getäuscht. Am Jordan wurde für alle sichtbar, daß Jesus
Christus zum Mittler zwischen den sündigen Menschen und dem
heiligen Gott bestimmt war. Deshalb gab es für Satan nur zwei
Möglichkeiten: Sieg oder Niederlage! Und weil alles für ihn auf
dem Spiel stand, zog Satan in der Wüste gegen Jesus zu Felde.
Jesus
von Nazareth 71.75
.