Seite 145 - Die Engel (1997)

Basic HTML-Version

Engel bei Jesu Taufe und bei der Versuchung in der Wüste
141
ließen, daß er eine gute Beziehung zu Gott habe. Damit hatte er
keinen Erfolg.
Als nächstes versuchte er, den Glauben und das vollkommene
Vertrauen Christi in seinen himmlischen Vater, für seine Zwecke aus-
zunutzen. Er wollte ihn zu einer Herausforderung Gottes verleiten:
„Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab, denn es steht geschrieben:
‚Er wird seinen Engeln deinetwegen befehlen, und sie werden dich
[155]
auf Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt‘.“
The
Review and Herald, 18. August 1874
.
Er (Satan) bedient sich heuchlerisch göttlicher Worte. Immer
noch erscheint er als Engel des Lichts und beweist, daß er mit der
Schrift vertraut ist und das Geschriebene versteht. Wie Jesus das
Wort der Schrift anwandte, um seinen Glauben zu begründen, so
gebraucht Satan es jetzt, um seinen Betrug zu unterstützen. Er betont,
daß er nur die Treue des Herrn habe erproben wollen, und lobt dessen
Beharrlichkeit. Da der Heiland Gottvertrauen bekundet hat, veranlaßt
Satan ihn zu einem erneuten Beweis seines Glaubens.
Doch gleich die nächste Versuchung leitet er ein, indem er Miß-
trauen sät. „Wenn du Gottes Sohn bist ...“
Christus wurde versucht, auf dieses „Wenn“ einzugehen; aber
er enthielt sich des geringsten Zweifels. Er wollte sein Leben nicht
gefährden, nur um Satan einen Beweis seiner Göttlichkeit zu geben.
Das Leben Jesu 109
.
Als Satan aus dem Versprechen in
Psalm 91
zitierte: „Denn er
hat seinen Engeln befohlen . . . “, ließ er bewußt die Worte: „. . . Daß
sie dich behüten auf allen deinen Wegen“ weg, denn damit sind
Wege gemeint, die sich am Willen Gottes orientieren. Und Christus
weigerte sich, einen anderen Weg als den des Gehorsams einzuschla-
gen. Obwohl er seinem Vater vollkommen vertraute, wollte er sich
nicht unnötigerweise in eine Lage bringen, die das Eingreifen Gottes
erfordert hätte, um ihn vor dem Tod zu bewahren. Er wollte nicht die
Vorsehung herausfordern, und damit den Menschen ein schlechtes
Beispiel bezüglich Gottvertrauen und Demut geben.
The Signs of
the Times, 10. Dezember 1902
.
Wenn sich Jesus von der Zinne des Tempels herabgestürzt hät-
te, wäre das nicht zur Ehre Gottes gewesen, denn niemand anders
als Satan und die Engel Gottes hätten es gesehen. Christus sollte
herausgefordert werden, seinem erbittersten Feind seine Macht zu