Seite 208 - Die Engel (1997)

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Die Engel
de, genau zu achten. Ich hielt mich in einer stillen Ecke auf, wo
ich nicht gesehen wurde, aber alles, was im Zimmer geschah, über-
blicken konnte. Einige Leute kamen, um ihre Rechnungen bei Dir zu
bezahlen, und ich hörte, wie sie sich wegen der Höhe der Kosten für
Zimmer, Verpflegung und Heilbehandlung beschwerten. Ich hörte,
wie Du entschieden ablehntest, den Preis zu senken. Ich war erstaunt,
daß die Kosten so hoch waren, und es schien, als habest Du diese
Dinge bestimmt.
Ich sah, daß die hohen Rechnungen bei den Gästen keinen guten
Eindruck hinterließen. Das ist nicht vorteilhaft für die Klinik. Ich
hörte auch, daß einige Deiner Glaubensbrüder mit Dir sprachen und
versuchten, Dich davon zu überzeugen, daß Dein Vorgehen unklug
und ungerecht sei, aber Du beharrtest hart wie ein Stein auf deiner
Meinung. Du nahmst für Dich in Anspruch, daß alles, was Du tust,
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dem Wohl der Klinik dient. Aber ich sah, daß die Leute, die die
Kurklinik verließen, alles andere als zufrieden waren ...
Abends sah ich Dich in der Gesellschaft der Wirtschafterin des
Instituts. So wie ihr miteinander umgegangen seid, hättet ihr Mann
und Frau sein können. Die Beziehung, die ihr miteinander habt,
ist in den Augen Gottes nicht in Ordnung, und so wie die Dinge
liegen, machen sie mir das Herz schwer. Ich fragte: „Wer hat dich
verhext, daß du der Wahrheit nicht mehr gehorchst?“ Das gefällt
Gott nicht! Du hast den Heiligen Geist betrübt. Schwester H. wird
niemals wieder die sein, die sie einmal war. Ihr habt euch beide vor
Gott schuldig gemacht ...
Die Dinge, die in ... (der Kurklinik) abliefen, wurden mir gezeigt.
Eine Stimme sagte zu mir: „Folge mir, und ich werde dir die Sünden
zeigen, die dort von den Leuten in verantwortlichen Positionen
begangen werden.“
Ich ging durch die Zimmer und sah Dich, einen Wächter auf
den Mauern Zions, sehr intim mit der Frau eines anderen Mannes.
Dadurch hast du heilige Wahrheiten verraten und Christus erneut
gekreuzigt. Hast Du nicht bedacht, daß es einen heiligen Beobachter
gibt, der Zeuge Deiner üblen Machenschaften war, der gesehen hat,
was Du getan hast, und gehört hat, was du gesprochen hast, und
daß dies alles in den himmlischen Büchern aufgeschrieben wurde?
Manuscript Releases VIII, 315-317
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