Seite 39 - Die Engel (1997)

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Der Ursprung des Bösen
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Noch einmal warnten ihn die treuen Engel vor den Konsequen-
zen, wenn er auf seiner Rebellion bestünde; daß der, der die Engel
erschaffen hatte, ihm all seine Macht nehmen und seiner schreckli-
chen Rebellion ein Ende setzen konnte. Wie konnte ein Engel sich
dem Gesetz widersetzen, das ebenso heilig war wie Gott selbst!
Sie rieten den Aufrührern, nicht mehr auf Satans verführerische
Argumente zu hören, und empfahlen Satan und allen Betroffenen,
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zu Gott zu gehen und ihr Unrecht, das darin bestand, daß sie auch
nur mit einem Gedanken Gottes Herrschaft in Frage gestellt hatten,
einzugestehen.
The Spirit of Prophecy I, 20
.
Satan war sehr erfinderisch, wenn er seine Seite der Angelegen-
heit darstellte. Sobald er merkte, daß ein Argument durchschaut wur-
de, wechselte er das Thema. Bei Gott war das anders, er gebrauchte
nur die Wahrheit und Gerechtigkeit als Waffen. Satan konnte Mittel
einsetzen, die Gott nicht zur Verfügung standen: Unehrlichkeit und
Betrug.
The Review and Herald, 9. März 1886
.
Die Machenschaften Satans waren so subtil, daß von den Engeln
nicht erkannt wurde, was wirklich dahintersteckte ... Unter diesen
Umständen dauerte es eine lange Zeit, bis Satan demaskiert wurde.
The S.D.A. Bible Commentary IV, 1143
.
Gott trug Luzifer lange mit großer Barmherzigkeit. Er enthob
ihn nicht sofort seiner hohen Stellung, als er begann, sich dem Geist
der Unzufriedenheit zu ergeben, selbst dann noch nicht, als er seine
falschen Ansprüche den getreuen Engeln unterbreitete. Gott duldete
ihn noch lange Zeit im Himmel. Immer wieder wurde ihm unter der
Bedingung, daß er bereute und sich unterwarf, Vergebung angeboten.
Der große Kampf 498
.
Der Geist der Unzufriedenheit war bisher im Himmel unbekannt
gewesen. Er war ein neues Element, fremd, geheimnisvoll, unerklär-
lich. Luzifer kannte anfangs die wahre Natur seiner Gefühle selbst
nicht. Eine Zeitlang hatte er sich gescheut, solche Gedankengänge
zu äußern. Aber er wies sie auch nicht von sich. Er sah nicht, wohin
er trieb. Mit unendlicher Liebe und Weisheit wollte man ihn von
seinem Irrtum überzeugen. Man wies ihm die Grundlosigkeit sei-
ner Unzufriedenheit nach und zeigte ihm, welches die Folgen sein
würden, wenn er in Empörung verharrte. Luzifer war von seinem
Unrecht überzeugt. Er erkannte: „Der Herr ist gerecht in allen seinen
Wegen und gnädig in allen seinen Werken.“
Psalm 145,17
. Er emp-