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Der große Kampf
höllen schlossen; Ungläubige, Deisten, Universalisten und selbst
die verkommensten Bösewichte, von denen etliche jahrelang kein
Gotteshaus betreten hatten, änderten ihre Gesinnung. Die verschie-
denen Gemeinschaften führten in den einzelnen Stadtteilen zu fast
jeder Tagesstunde Gebetsversammlungen ein. Geschäftsleute ver-
sammelten sich mittags zu Gebet und Lobgesang. Es herrschte keine
schwärmerische Erregung, sondern ein allgemeiner feierlicher Ernst
hatte die Gemüter des Volkes ergriffen. Millers Wirken überzeugte
gleich dem der Reformatoren weit mehr den Verstand und erweckte
eher das Gewissen, als es die Gefühle erregte.
Im Jahre 1833 erhielt Miller von der Baptistenkirche, der er ange-
hörte, die Erlaubnis zu predigen. Viele Prediger seiner Gemeinschaft
billigten seine Tätigkeit und bestätigten sie formell, so daß er sein
Wirken fortsetzte. Er reiste und predigte unaufhörlich, wenn auch
sein persönliches Wirken hauptsächlich auf Neuengland und die
mittleren Staaten beschränkt blieb. Jahrelang bestritt er sämtliche
Auslagen aus seiner eigenen Kasse und erhielt auch später nicht
genug, um die Reisekosten nach den verschiedenen Orten, wohin er
geladen wurde, zu decken. So belastete seine öffentliche Arbeit, statt
ihm finanziellen Gewinn zu bringen, sein Eigentum, das während
dieses Abschnitts seines Lebens immer weniger wurde. Er war Vater
einer großen Familie; da sich aber alle genügsam und fleißig zeigten,
reichte sein Landgut sowohl für ihren als auch für seinen eigenen
Unterhalt aus.
Im Jahre 1833, zwei Jahre, nachdem Miller angefangen hatte,
die Beweise der baldigen Wiederkunft Christi öffentlich zu verkün-
digen, erschien das letzte der von Christus erwähnten Zeichen, die
er als Vorläufer seiner Wiederkunft angekündigt hatte. Jesus sagte:
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„Die Sterne werden vom Himmel fallen“, und Johannes erklärte
in der Offenbarung, als er im Gesicht die Vorgänge erblickte, die
den Tag Gottes ankündigen sollten: „Die Sterne des Himmels fielen
auf die Erde, gleichwie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn
er von großem Wind bewegt wird.“
Matthäus 24,29
;
Offenbarung
6,13
. Diese Weissagung erfüllte sich treffend und nachdrücklich
durch den großen Meteorregen vom 13. November 1833. Es war
das ausgedehnteste und wunderbarste Schauspiel fallender Sterne,
von dem je berichtet worden ist. „Das ganze Himmelsgewölbe über
den gesamten Vereinigten Staaten war damals stundenlang in feu-