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Der große Kampf
gen ein und desselben Ereignisses, das auch durch das Erscheinen
des Bräutigams zur Hochzeit dargestellt wird, wie es von Christus in
dem Gleichnis von den zehn Jungfrauen in
Matthäus 25
beschrieben
ist.
Im Sommer und Herbst des Jahres 1844 erging der Ruf: „Siehe,
der Bräutigam kommt!“ Es hatten sich damals die beiden Gruppen
der klugen und der törichten Jungfrauen gebildet; eine Gruppe, die
mit Freuden auf das Erscheinen des Herrn wartete und sich ernst-
lich vorbereitet hatte, ihm zu begegnen; eine andere Gruppe, die
furchterfüllt und nur aus Gefühlsantrieben handelnd, sich mit der
Wahrheit als Theorie zufriedengegeben hatte, aber der Gnade Got-
tes ermangelte. Im Gleichnis gingen die mit dem Bräutigam zur
Hochzeit hinein, welche bereit waren, als er kam. Das hier erwähnte
Kommen des Bräutigams findet vor der Hochzeit statt. Die Hochzeit
stellt Christi Übernahme seines Reiches dar. Die heilige Stadt, das
neue Jerusalem, das die Hauptstadt und Vertreterin des Reiches ist,
wird das Weib, die „Braut des Lammes“ genannt. So sagte der Engel
zu Johannes: „Komm, ich will dir das Weib zeigen, die Braut des
Lammes.“ „Und führte mich hin im Geist ...“, erzählt dieser, „und
zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, herniederfahren
aus dem Himmel von Gott.“
Offenbarung 21,9.10
. Demnach stellt
offenbar die Braut die heilige Stadt dar, und die Jungfrauen, die dem
Bräutigam entgegengehen, sind ein Sinnbild der Gemeinde. Nach
der Offenbarung sollen die Kinder Gottes die Gäste beim Hoch-
zeitsmahl sein.
Offenbarung 19,9
. Sind sie die Gäste, so können sie
nicht zu gleicher Zeit als Braut dargestellt werden. Christus wird,
wie uns der Prophet Daniel dies schildert, von dem Alten „Gewalt,
Ehre und Reich“ entgegennehmen. Er wird das neue Jerusalem, die
Stadt seines Reiches, empfangen, „bereitet als eine geschmückte
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Braut ihrem Mann“.
Daniel 7,14
;
Offenbarung 21,2
. Nachdem er
das Reich empfangen hat, wird er in seiner Herrlichkeit als König
der Könige und Herr der Herren kommen, um sein Volk zu erlösen,
das „mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich sitzen“
(
Matthäus 8,11
;
Lukas 22,30
) wird an seinem Tisch in seinem Reich,
um an dem Hochzeitsmahl des Lammes teilzunehmen.
Die Verkündigung: „Siehe, der Bräutigam kommt!“, wie sie im
Sommer des Jahres 1844 erging, veranlaßte Tausende, die unmit-
telbare Ankunft des Herrn zu erwarten. Zur vermuteten Zeit kam