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Der große Kampf
Die Offenbarung spricht mehr als ein halbes Jahrhundert nach der
Kreuzigung einen Segen über die aus, „die seine Gebote halten, auf
daß sie Macht haben an dem Holz des Lebens und zu den Toren
eingehen in die Stadt“.
Offenbarung 22,14
.
Die Behauptung, daß Christus durch seinen Tod das Gesetz sei-
nes Vaters abgeschafft habe, entbehrt jeder Grundlage. Wäre es
möglich gewesen, das Gesetz zu verändern oder zu beseitigen, dann
hätte Christus nicht zu sterben brauchen, um den Menschen von
der Strafe der Sünde zu retten. Weit davon entfernt, das Gesetz ab-
zuschaffen, beweist der Tod Christi, daß es unveränderlich ist. Der
Sohn Gottes ist gekommen, „daß er das Gesetz herrlich und groß
mache“.
Jesaja 42,21
. Er sprach: „Ihr sollt nicht wähnen, daß ich
gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen ... Bis
daß Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste
Buchstabe noch ein Tüttel vom Gesetz, bis daß es alles geschehe.“
Matthäus 5,17.18
. Und von sich selbst sagt er: „Deinen Willen, mein
Gott, tue ich gern, und dein Gesetz habe ich in meinem Herzen.“
Psalm 40,9
.
Das Gesetz Gottes ist schon von Natur aus unwandelbar. Es
ist eine Offenbarung des Willens und des Wesens seines Urhebers.
Gott ist die Liebe und sein Gesetz ist Liebe. Die beiden großen
Grundsätze des Gesetzes sind Liebe zu Gott und zu den Menschen.
„So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.“
Römer 3,10
. Das
Wesen Gottes ist Gerechtigkeit und Wahrheit; so ist auch sein Gesetz.
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Der Psalmist sagt: „Dein Gesetz ist Wahrheit“; „alle deine Gebote
sind recht“.
Psalm 119,142.172
. Und Paulus erklärt: „Das Gesetz
ist ja heilig, und das Gebot ist heilig, recht und gut.“
Römer 7,12
.
Solch ein Gesetz, das Ausdruck des Geistes und des Willens Gottes
ist, muß ebenso beständig sein wie sein Gesetzgeber.
Es ist das Werk der Bekehrung und der Heiligung, die Menschen
dadurch mit Gott zu versöhnen, daß sie mit den Grundsätzen sei-
nes Gesetzes in Einklang gebracht werden. Am Anfang wurde der
Mensch nach dem Ebenbild Gottes geschaffen. Er lebte in vollkom-
mener Übereinstimmung mit der Natur und mit dem Gesetz Gottes;
die Grundsätze der Gerechtigkeit waren ihm ins Herz geschrieben.
Doch die Sünde entfremdete ihn seinem Schöpfer. Er spiegelte nicht
länger das göttliche Ebenbild wider. Sein Herz stand den Grund-
sätzen des Gesetzes Gottes feindlich gegenüber. „Denn fleischlich