Seite 488 - Der gro

Basic HTML-Version

484
Der große Kampf
wird als echt anerkannt. Und doch ist es die Liebe allein, die in den
Augen des Himmels eine Tat wertvoll macht. Was immer aus Liebe
geschieht, wird Gott annehmen und belohnen, wie gering es auch in
der Menschen Augen scheinen mag.
Die verborgene Selbstsucht der Menschen ist in den Büchern des
Himmels offenbart. Dort findet sich der Bericht unerfüllter Pflichten
gegen die Mitmenschen, die Vernachlässigung der Ansprüche des
Heilandes. Dort werden sie sehen, wie oft Satan die Zeit, die Gedan-
ken und die Kraft gegeben wurden, die Christus gebührten. Traurig
ist der Bericht, den Engel gen Himmel tragen. Vernunftbegabte We-
sen, Menschen, die sich Nachfolger Christi nennen, sind gänzlich
von dem Trachten nach weltlichen Besitztümern oder nach den
Genüssen irdischer Vergnügungen in Anspruch genommen. Geld,
Zeit und Kräfte werden dem Aufwand der Genußsucht geopfert;
nur wenige Augenblicke sind dem Gebet, dem Schriftstudium, der
Demütigung der Seele und dem Bekennen der Sünde geweiht.
Satan erfindet unzählige Pläne, um unsere Gedanken zu beschäf-
tigen, damit sie sich nicht mit dem Werk befassen können, mit dem
wir am besten vertraut sein sollten. Der Erzbetrüger haßt die großen
Wahrheiten, die ein versöhnendes Opfer und einen allmächtigen
Mittler erkennen lassen. Er weiß, daß für ihn alles davon abhängt,
die Gedanken von Jesus und seiner Wahrheit abzulenken.
Wer die Wohltaten der Fürsprache Christi empfangen möch-
te, sollte sich durch nichts von seiner Pflicht abhalten lassen, die
Heiligung in der Furcht Gottes zu vervollkommnen. Statt kostbare
Stunden dem Vergnügen, dem Aufwand oder der Gewinnsucht zu
opfern, wäre es besser, sie einem ernsten, andachtsvollen Studium
des Wortes der Wahrheit zu widmen. Das Wesen des Heiligtums und
[488]
des Untersuchungsgerichts sollte das Volk Gottes klar und deutlich
verstehen. Alle bedürfen einer persönlichen Erkenntnis der Stellung
und des Werkes ihres großen Hohenpriesters, sonst wird es ihnen
unmöglich sein, den in dieser Zeit so wesentlichen Glauben zu üben
oder den Platz einzunehmen, den sie nach Gottes Willen ausfüllen
sollen. Jeder Mensch hat eine Seele zu retten oder zu verlieren. Jeder
harrt auf die Entscheidung über sein Leben im Gericht Gottes. Jeder
muß dem großen Richter von Angesicht zu Angesicht gegenüber-
treten. Wie wichtig ist es daher für jeden, die ernste Tatsache zu
erwägen, daß Gericht gehalten wird und die Bücher aufgetan wer-