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Feindschaft zwischen dem Menschen und Satan
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denn vielleicht eine beiläufige Erwähnung von der Kanzel herab.
Man übersieht die Zeichen seiner beständigen Tätigkeit und seines
Erfolges; man vernachlässigt die vielen Warnungen vor seiner Ver-
schlagenheit, ja man scheint selbst von seinem Dasein keine Notiz
zu nehmen.
Während die Menschen von seinen listigen Anschlägen nichts
wissen, stellt dieser wachsame Feind ihnen jeden Augenblick nach.
Er verschafft sich Eingang in jeden Teil der Haushaltung, in jede
Straße unserer Städte, in die Kirchen, Beratungsräume, Gerichtshöfe;
er verwirrt, täuscht, verführt und richtet überall Männer, Frauen und
Kinder an Leib und Seele zugrunde, er löst Familien auf, sät Haß,
Neid, Streit, Empörung und Mord. Und die Christenheit scheint diese
Dinge zu betrachten, als hätte Gott sie angeordnet und als müßten
sie so sein.
Satan versucht beständig Gottes Volk zu überwinden, indem
er die Schranken, die es von der Welt trennen, niederreißt. Die Is-
raeliten des Alten Bundes wurden zur Sünde verleitet, als sie es
wagten, mit den Heiden verbotenen Umgang zu pflegen. In ähnli-
cher Weise wird das Israel der Neuzeit irregeleitet. Es hat „der Gott
dieser Welt der Ungläubigen Sinn verblendet, daß sie nicht sehen
das helle Licht des Evangeliums von der Klarheit Christi, welcher ist
das Ebenbild Gottes“.
2.Korinther 4,4
. Alle, die nicht entschiedene
Nachfolger Christi sind, sind Knechte Satans. In dem verderbten
Herzen herrscht Liebe zur Sünde und eine Neigung, sie zu pflegen
und zu entschuldigen. In dem erneuerten Herzen dagegen leben
Haß und entschlossener Widerstand gegen die Sünde. Begeben sich
Christen in die Gesellschaft der Gottlosen und Ungläubigen, setzen
sie sich der Versuchung aus. Satan verbirgt sich ihren Blicken und
zieht heimlich seinen trügerischen Deckmantel über ihre Augen. Sie
können nicht erkennen, daß eine solche Gesellschaft bestimmt ist,
ihnen Schaden zuzufügen. Während sie sich in ihrem Charakter, in
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ihren Worten und Taten der Welt ständig mehr angleichen, nimmt
ihre Verblendung zu.
Indem sich die Kirche weltlichen Gebräuchen anpaßt, bekehrt
sie sich zur Welt; niemals aber bekehrt sie dadurch die Welt zu Chri-
stus. Vertrautheit mit der Sünde läßt diese unvermeidlich weniger
abschreckend erscheinen. Wer mit den Knechten Satans verkehrt,
wird bald aufhören, deren Meister zu fürchten. Werden wir auf dem