Seite 488 - Das Leben Jesu (1973)

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Das Leben Jesu
hilft ihnen. Bei ihm gibt es keinen Mißerfolg oder Verlust, keine
Unmöglichkeit oder Niederlage; wir vermögen alles durch den, der
uns mächtig macht. Wenn Versuchungen und Prüfungen kommen,
dann erwartet nicht, alle Schwierigkeiten selbst meistern zu können,
sondern richtet euren Blick auf Jesus, euren Helfer.
Viele Christen denken nicht nur zuviel über Satan nach, sondern
sprechen auch zuviel über seine Macht. Sie denken an ihren Wider-
sacher, sie beten von ihm und reden über ihn; dadurch wird er in
ihrer Vorstellung immer größer und mächtiger. Satan besitzt Macht
und Gewalt; aber Gott sei Dank haben wir einen mächtigen Heiland,
der den Bösen aus dem Himmel ausgestoßen hat. Der Teufel hat es
gern, wenn wir seine Macht rühmen. Warum reden wir nicht von
Jesus? Warum rühmen wir nicht seine Kraft und seine Liebe?
Der Regenbogen der Verheißung, der den Thron im Himmel
umgibt, ist ein unvergängliches Zeugnis, daß Gott die Welt so geliebt
hat, „daß er seinen eingebornen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn
glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“.
Johannes 3,16
. Er bestätigt vor aller Welt, daß Gott seine Kinder in
ihrem Ringen mit dem Bösen niemals verläßt; er gibt die Gewißheit
der Kraft und des Schutzes bis in alle Ewigkeit.
Der Heiland fügte hinzu: „Doch darüber freuet euch nicht, daß
euch die Geister untertan sind. Freuet euch aber, daß eure Namen
im Himmel geschrieben sind.“
Lukas 10,20
. Freuet euch nicht dar-
über, Macht zu besitzen, damit ihr nicht eure Abhängigkeit von Gott
vergeßt; seid achtsam, auf daß ihr nicht selbstzufrieden werdet und
euer Werk aus eigener Kraft und nicht im Geist und in der Kraft
Gottes geschehe. Das eigene Ich ist immer gern bereit, sich selbst
das Verdienst zuzuschreiben, wenn ein Erfolg die Arbeit krönt; es
fühlt sich geschmeichelt und erhoben, und andere haben durchaus
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nicht den Eindruck, als wäre uns Gott „alles und in allen“.
Kolosser
3,11
.
Der Apostel Paulus schreibt: „Wenn ich schwach bin, so bin
ich stark.“
2.Korinther 12,10
. Wenn wir unsere Schwachheit erken-
nen, lernen wir, uns nicht auf uns selbst zu verlassen. Nichts kann
dem Herzen so festen Halt verleihen wie das dauernde Bewußtsein
unserer Abhängigkeit von Gott; nichts beeinflußt unser Verhalten
so tiefgreifend wie das Wissen um die erbarmende Liebe Christi.
Sobald wir mit Gott in die rechte Verbindung kommen, werden wir