Seite 657 - Das Leben Jesu (1973)

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„Zu meinem Gedächtnis ...“
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trinken werde mit euch in meines Vaters Reich.“
Matthäus 26,27-29
.
In ihrer Betrübnis tröstete sie die Hoffnung auf die Wiederkehr ihres
Herrn. Unsagbar wertvoll wurden ihnen die Worte: „Sooft ihr von
diesem Brot esset und von diesem Kelch trinket, verkündigt ihr des
Herrn Tod, bis daß er kommt.“
1.Korinther 11,23-26
.
Dies sollen wir nie vergessen. Wir müssen uns Jesu Liebe mit
ihrer bezwingenden Kraft lebendig vor Augen halten. Der Heiland
hat diese gottesdienstliche Handlung eingesetzt, damit sie die un-
endliche Liebe Gottes vergegenwärtigt, die er uns um unsertwillen
erwiesen hat. Es gibt keine Gemeinschaft unserer Seele mit Gott
außer durch Jesus Christus; und auch die brüderliche Gemeinschaft
muß durch die Liebe Jesu gefestigt und zu einer dauerhaften Ver-
bindung gemacht werden. Nichts Geringeres als Christi Tod konnte
seine Liebe für uns wirksam machen; nur durch seine Opfertat kön-
nen wir mit Freuden der Wiederkunft des Herrn entgegensehen. Sein
Blutopfer ist der Mittelpunkt unserer Hoffnung. Darauf müssen wir
unseren Glauben gründen.
Die göttlichen Verordnungen, die auf das Leiden und Sterben
unseres Herrn hinweisen, werden zu sehr als bloße Zeremonie ange-
sehen. Sie wurden ja um einer bestimmten Absicht willen gegeben;
denn unsere Sinne müssen geschärft werden, um das Geheimnis der
Gottseligkeit zu erfassen. Es ist das Vorrecht des gläubigen Christen,
die versöhnenden Leiden Christi immer besser zu verstehen. „Wie
Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muß des Menschen
Sohn erhöht werden, auf daß alle, die an ihn glauben, das ewige
Leben haben.“
Johannes 3,14.15
. Wir müssen unseren Blick auf
das Kreuz von Golgatha richten, das den sterbenden Erlöser trug.
Unser ewiges Heil verlangt, daß wir unseren Glauben an Christus
bekennen.
Jesus sagte: „Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschen-
sohnes und trinken sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch ...
Denn mein Fleisch ist die rechte Speise, und mein Blut ist der rechte
Trank.“
Johannes 6,53.55
. Das entspricht genau unserer leiblichen
Natur. Selbst unser irdisches Leben verdanken wir dem Tod Christi.
Das Brot, das wir essen, ist der Erlös seines gebrochenen Leibes, und
das Wasser, das wir trinken, ist erkauft mit seinem Blut. Niemand,
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sei er gerecht oder sündhaft, genießt seine tägliche Nahrung, ohne
daß sie durch den Leib und das Blut Christi gesegnet ist. Das Kreuz