Seite 824 - Das Leben Jesu (1973)

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Das Leben Jesu
an all dem festhalten, damit es als Bekräftigung des Glaubens dienen
kann.
„Auf Kranke werden sie die Hände legen, so wird‘s besser mit
ihnen werden.“ Diese Welt ist ein großes Krankenhaus; doch Chri-
stus erschien, um die Kranken zu heilen und den Gefangenen Satans
die Befreiung zu verkünden. Er verkörperte selbst Gesundheit und
Stärke. So gab er von seiner Lebenskraft den Kranken, den Betrübten
und den Besessenen. Keinen wies er ab, der kam, um seine heilende
Kraft zu empfangen. Wohl wußte er, daß jene, die ihn um Hilfe
baten, durch eigenes Verschulden krank geworden waren; dennoch
weigerte er sich nicht, sie zu heilen. Und wenn die in Christus wir-
kende Kraft in diese armen Menschen eindrang, wurden sie von
ihrer Sündhaftigkeit überzeugt, und viele erfuhren Heilung von ih-
rer geistlichen und leiblichen Krankheit zugleich. Das Evangelium
besitzt heute noch die gleiche Kraft. Warum sollten wir dann heute
nicht auch die gleichen Ergebnisse erwarten?
Christus spürt den Schmerz eines jeden, der leidet. Wenn böse
Geister den menschlichen Leib peinigen, dann fühlt Jesus den Fluch;
wenn Fieber die Lebenskraft aufzehrt, empfindet er die Qual. Er ist
heute genauso gern bereit, die Kranken zu heilen, wie damals, als er
persönlich auf Erden weilte. Christi Diener sind seine Bevollmäch-
tigten, die Vermittler seines Wirkens. Durch sie möchte er seine
heilende Kraft ausüben.
In der Heilweise des Heilandes offenbarten sich den Jüngern
viele Lehren. Bei einer Gelegenheit bestrich er die Augen eines
Blinden mit Lehm und gebot ihm: „Gehe hin zu dem Teich Siloah ...
und wasche dich! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend.“
Johannes 9,7
. Die Heilung konnte nur durch die Kraft des großen
Arztes vollbracht werden, und doch benutzte Christus die einfachen
Mittel der Natur. Während er die ärztliche Behandlung durch Me-
dikamente nicht unterstützte, hieß er den Gebrauch einfacher und
natürlicher Heilmittel gut.
Zu manchem ehemals Verzweifelten, der geheilt worden war,
sagte Jesus: „Sündige hinfort nicht mehr, daß dir nicht etwas Ärgeres
widerfahre.“
Johannes 5,14
. Auf diese Weise lehrte er, daß Krank-
heit die Folge der Übertretung des göttlichen Gesetzes ist, und zwar
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sowohl des für die Natur als auch des für das geistliche Leben gel-
tenden Gesetzes. Das große Elend in der Welt bestünde nicht, wenn