Seite 828 - Das Leben Jesu (1973)

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Das Leben Jesu
frieden ist, wenn alle Menschen bekehrt und erneut in ihre heiligen
Befugnisse als Söhne und Töchter des Herrn eingesetzt sind.
In Christus sind die Fürsorge des Hirten, die Zuneigung der
Eltern und die unvergleichliche Gnade des barmherzigen Erlösers
vereint. Seine Segnungen spendet er in der angenehmsten Form;
und er begnügt sich nicht, uns diese Segnungen nur anzukündigen,
nein, er stellt sie uns so begehrenswert dar, daß wir sie gern besitzen
wollen. So sind seine Diener angewiesen, die Herrlichkeit dieser un-
sagbar gnadenreichen Gabe zu verkündigen. Die wunderbare Liebe
Christi wird dort die Herzen auftauen und bezwingen, wo man mit
ständiger Wiederholung von Lehrpunkten nichts erreicht. „Tröstet,
tröstet mein Volk! spricht euer Gott ... Zion, du Freudenbotin, steig
auf einen hohen Berg; Jerusalem, du Freudenbotin, erhebe deine
Stimme mit Macht; erhebe sie und fürchte dich nicht! Sage den
Städten Judas: Siehe, da ist euer Gott, siehe, da ist Gott der Herr!
Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen. Siehe, was er
gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her. Er
wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in
seinen Arm sammeln, und im Bausch seines Gewandes tragen und
die Mutterschafe führen.“
Jesaja 40,1.9-11
. Erzählt den Menschen
von dem, der „auserkoren unter vielen Tausenden“ und an dem alles
lieblich ist.
Hohelied 5,10.16
. Worte allein aber können diese Ge-
danken nicht ausdrücken; sie müssen sich im Wesen widerspiegeln
und in der Lebensführung zutage treten. Christus läßt sein Bild in
jedem Nachfolger erstehen. Alle hat Gott dazu bestimmt, „daß sie
gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes“.
Römer 8,29
. In
jedem einzelnen soll sich der Welt Gottes geduldige Liebe, seine
Heiligkeit, Sanftmut, Barmherzigkeit und Wahrheit offenbaren.
Die ersten Jünger gingen hinaus und predigten das Wort. Sie of-
fenbarten Christus durch ihren Lebenswandel, „und der Herr wirkte
mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen“.
Markus 16,20
. Diese Jünger bereiteten sich auf ihre Aufgabe vor.
Noch vor dem Pfingstfest kamen sie zusammen und beseitigten alle
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Meinungsverschiedenheiten. Sie waren einmütig beieinander und
vertrauten Jesu Versprechen, daß sie seinen Segen erhalten würden,
und beteten im Glauben. Sie baten jedoch nicht allein für sich, spür-
ten sie doch die Schwere der Last, für die Errettung von Menschen
zu wirken. Das Evangelium sollte bis an die äußersten Enden der