Seite 834 - Das Leben Jesu (1973)

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Das Leben Jesu
der vor ihnen das Brot gebrochen hatte, der mit ihnen zusammen in
ihren Booten auf dem See gewesen war und noch am selben Tage
mit ihnen mühsam den Ölberg erstiegen hatte — derselbe Jesus
war nun hinweggegangen, um den himmlischen Thron mit seinem
Vater zu teilen. Und die Engel hatten ihnen versichert, daß derselbe
Jesus, den sie gen Himmel hatten fahren sehen, so wiederkommen
würde, wie er aufgestiegen war. Er wird kommen „mit den Wolken,
und es werden ihn sehen alle Augen“.
Offenbarung 1,7
. „Denn
er selbst, der Herr, wird mit befehlendem Wort, mit der Stimme
des Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom
Himmel, und die Toten in Christus werden auferstehen zuerst.“
1.Thessalonicher 4,16
. „Wenn aber des Menschen Sohn kommen
wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er
sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit.“
Matthäus 25,31
. Dann
wird sich auch des Herrn Verheißung erfüllen, die er seinen Jüngern
gegeben hatte: „Wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, so
will ich wieder kommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid,
wo ich bin.“
Johannes 14,3
. So durften die Jünger sich freuen in der
Hoffnung auf die Wiederkunft ihres Herrn Jesus Christus.
Als die Jünger nach Jerusalem zurückkehrten, wurden sie von
den Leuten mit Verwunderung betrachtet. Man hatte gedacht, sie
nach dem Verhör und der Kreuzigung Christi niedergeschlagen und
beschämt zu sehen. Ihre Feinde erwarteten, auf ihren Angesichtern
Trauer und Enttäuschung zu erkennen. Statt dessen strahlten sie nur
Freude und Siegesgewißheit aus. Auf ihren Gesichtern leuchtete
eine geradezu überirdische Glückseligkeit. Sie betrauerten keine
enttäuschten Hoffnungen mehr, sondern waren voll Lob und Dank
gegen Gott. Mit großer Freude berichteten sie das wunderbare Ge-
schehen von der Auferstehung und Himmelfahrt Christi, und ihr
Zeugnis wurde von vielen angenommen.
Die Jünger hegten auch keine Bedenken mehr wegen der Zu-
kunft. Sie wußten, daß Jesus zwar im Himmel war, daß ihnen aber
dennoch seine innigste Anteilnahme galt. Ihnen war bewußt, daß sie
einen Freund am Throne Gottes hatten; deshalb brachten sie Gott
mit allem Eifer im Namen Jesu ihre Bitten dar. In heiliger Ehrfurcht
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beugten sie sich im Gebet und wiederholten die Verheißung: „Wenn
ihr den Vater etwas bitten werdet, so wird er‘s euch geben in meinem
Namen. Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet,