Seite 835 - Das Leben Jesu (1973)

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„Zu meinem Vater und zu eurem Vater“
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so werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei.“
Johan-
nes 16,23.24
. Ihr Glaube nahm immer mehr zu, hatten sie doch das
machtvolle Bewußtsein: „Christus ist hier, der gestorben ist, ja viel-
mehr, der auch auferweckt ist, welcher ist zur Rechten Gottes und
vertritt uns.“
Römer 8,34
. Das Pfingstfest brachte ihnen dann die
Fülle der Freude durch die Gegenwart des Trösters, wie es Christus
versprochen hatte.
Der ganze Himmel wartete darauf, den Heiland in den himmli-
schen Höfen willkommen zu heißen. Als er auffuhr, führte er den
großen Zug derer an, die in den Gräbern gefangen gewesen und nach
seiner Auferstehung befreit worden waren. Das himmlische Heer
begleitete diesen Freudenzug mit lauten Lobrufen und Gesängen.
Als sie sich der Stadt Gottes nähern, rufen die begleitenden Engel
laut: „Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der
König der Ehre einziehe!“
Freudig erwidern die Wächter: „Wer ist der König der Ehre?“
Die Engel stellen diese Frage nicht etwa, weil sie nicht wüßten,
wer dieser König ist, sondern um als Antwort ein begeistertes Lob
zu vernehmen: „Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig
im Streit. Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß
der König der Ehre einziehe!“
Wiederum ist der Ruf zu hören: „Wer ist der König der Ehre?“
Denn die Engel werden niemals müde, wenn es darum geht, Christi
Namen zu verherrlichen. So antworten die begleitenden Engel wie-
derum: „Es ist der Herr Zebaoth; er ist der König der Ehre.“
Psalm
24,7-10
.
Dann werden die Tore der Gottesstadt weit geöffnet, und die
Engelschar zieht unter lauten Klängen in die Stadt ein.
Dort steht der Thron, umgeben vom Regenbogen der Verheißung.
Da weilen Cherubim und Seraphim. Die Anführer der Engelheere,
die Söhne Gottes, die Vertreter der nicht gefallenen Welten sind
versammelt. Der himmlische Rat, vor dem Luzifer Gott und seinen
Sohn beschuldigt hatte; die Angehörigen jener sündlosen Reiche,
über die Satan seine Herrschaft ausdehnen wollte — sie alle stehen
bereit, den Erlöser zu grüßen. Sie haben nur den einen Wunsch,
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Christi Sieg zu verkünden und ihren König zu verherrlichen.
Doch Jesus wehrt dem Jubel. Nicht jetzt ist Zeit dafür vorhanden.
Er kann in diesem Augenblick nicht die Ehrenkrone und das könig-