Seite 249 - Patriarchen und Propheten (1999)

Basic HTML-Version

Die Plagen Ägyptens
245
Der Herr hätte sie in einem Augenblick zu Staub werden lassen
können. Er tat es nicht, damit König und Volk ihre Beseitigung nicht
als Zauberei ausgeben konnten, ähnlich dem Werk der Magier. Die
Frösche starben und wurden zu Haufen gesammelt. Damit wurde
dem König und ganz Ägypten bewiesen, was ihre eitle Philosophie
nicht leugnen konnte, daß nämlich dieses Geschehen nicht durch
Zauberei zustande gekommen war, sondern ein Gericht vom Gott
des Himmels war.
„Als aber der Pharao merkte, daß er Luft gekriegt hatte, verhär-
tete er sein Herz.“
2.Mose 8,11
. Auf Gottes Befehl reckte Aaron nun
seine Hand aus, und der Staub im ganzen Lande Ägypten wurde zu
Stechmücken. Der Pharao rief die Zauberer, daß sie das gleiche täten,
aber sie konnten es nicht. Dadurch war erwiesen, daß Gottes Wirken
dem Satans überlegen war. Selbst die Zauberer gaben zu: „Das ist
Gottes Finger.“
2.Mose 8,15
. Aber der König blieb ungerührt.
Weil Aufforderung und Warnung erfolglos blieben, wurde ein
anderes Strafgericht verhängt. Dieses Ereignis sagte Mose zeitlich
voraus, damit es nicht heißen konnte, es käme zufällig. Stechfliegen
füllten die Häuser und schwärmten über die Erde, „und das Land
wurde verheert von den Stechfliegen“.
2.Mose 8,20
. Sie waren groß
und giftig und ihr Stich für Menschen und Vieh äußerst schmerzhaft.
Wie angekündigt, dehnte sich diese Heimsuchung aber nicht auf das
Land Gosen aus.
Nun machte Pharao den Israeliten das Angebot, in Ägypten zu
opfern. Aber diese Bedingung lehnten sie ab. „Das geht nicht an“,
sagte Mose, „denn ... wenn wir vor ihren Augen opfern, was ihnen
ein Greuel ist, werden sie uns dann nicht steinigen?“
2.Mose 8,22.23
.
Die bei den Hebräern üblichen Opfertiere gehörten zu denen, die
den Ägyptern heilig waren. Ihre Verehrung jener Tiere war so groß,
daß sogar die unabsichtliche Tötung als todeswürdiges Verbrechen
galt. Es war also für die Hebräer unmöglich, in Ägypten anzubeten,
ohne ihre Herren zu beleidigen. Wieder schlug Mose vor, sie eine
Drei-Tage-Reise weit in die Wüste ziehen zu lassen. Der Herrscher
gab schließlich nach, verlangte aber von den Dienern Gottes, darum
[243]
zu bitten, daß die Plage aufhöre. Sie versprachen es, warnten ihn
aber auch davor, wiederum betrügerisch an ihnen zu handeln. Die
Plage hörte auf. Doch das Herz des Königs hatte sich infolge der