Seite 544 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
haßten und die Furcht des Herrn nicht erwählten, meinen Rat nicht
wollten und all meine Zurechtweisung verschmähten, darum sollen
sie essen von den Früchten ihres Wandels und satt werden an ihren
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Ratschlägen ... Wer aber mir gehorcht, wird sicher wohnen und ohne
Sorge sein und kein Unglück fürchten.“
Sprüche 1,24.25.27-31.33
.
Nun demütigte sich Israel vor dem Herrn. „Und sie taten von sich
die fremden Götter und dienten dem Herrn. Da jammerte es ihn, daß
Israel so geplagt wurde.“
Richter 10,16
. Gottes Herz war bekümmert
aus Liebe. O die langmütige Barmherzigkeit unseres Gottes! Als sein
Volk die Sünden ablegte, die es aus seiner Gegenwart verbannten,
erhörte er seine Gebete und half ihm gleich.
Nun erweckte der Herr einen Befreier in der Gestalt des Gilea-
diters Jephthah, der mit den Ammonitern Krieg führte und deren
Macht endgültig brach. Achtzehn Jahre lang hatte Israel diesmal
unter der Bedrückung seiner Feinde gelitten und lernte doch nicht
daraus.
Als Gottes Volk wieder auf üble Wege geriet, ließ es der Herr er-
neut durch mächtige Feinde bedrücken, nämlich die Philister. Viele
Jahre lang wurde es fortwährend von diesem grausamen, kriegeri-
schen Volk beunruhigt und zeitweise vollständig unterworfen. Israel
hatte sich mit diesen Götzendienern vermischt und so lange an deren
Vergnügungen und auch an ihrer Anbetung teilgenommen, bis es in
Wesensart und Neigungen eins mit ihnen zu sein schien. Doch dann
wurden diese vorgeblichen Freunde Israels bitterste Feinde, die mit
allen Mitteln versuchten, sie gänzlich zugrunde zu richten.
Wie Israel damals, so geben die heutigen Christen nur zu oft den
Einflüssen der Welt nach. Sie passen sich deren Grundsätzen und
Gewohnheiten an, um die Freundschaft der Gottlosen zu gewinnen.
Aber zuletzt wird sich herausstellen, daß diese angeblichen Freunde
die gefährlichsten Feinde sind. Die Bibel lehrt klar, daß es keine
Übereinstimmung zwischen dem Volk Gottes und der Welt geben
kann. „Verwundert euch nicht, meine Brüder, wenn euch die Welt
hasset.“ Unser Heiland sagt: „Wenn euch die Welt hasset, so wisset,
daß sie mich vor euch gehaßt hat.“
1.Johannes 3,13
;
Johannes 15,18
.
Unter dem Deckmantel vorgeblicher Freundschaft verleitet Satan
Gottes Kinder durch die Gottlosen zur Sünde, um sie von Gott zu
trennen. Hat er ihnen diese Schutzwehr erst einmal genommen,