Seite 665 - Patriarchen und Propheten (1999)

Basic HTML-Version

Zauberei früher und heute
661
oft größeres Gewicht beimißt als dem Worte Gottes, werden von den
Angehörigen in gewissem Sinne geradezu vergöttert.
Viele neigen jedoch dazu, im Spiritismus nichts als bloßen Be-
trug zu sehen. Sie halten die Begleiterscheinungen, mit denen er
Anspruch auf Übernatürlichkeit erhebt, für Schwindel des Mediums.
Tatsächlich, oftmals wurde Betrügerei als echte Offenbarung ausge-
geben. Genauso aber gibt es echte Beweise für eine übernatürliche
Macht. Wer den Spiritismus nur als Ergebnis schlauer menschli-
cher Geschicklichkeit ablehnt, muß, wenn er sich Erscheinungen
gegenübergestellt sieht, zugeben, daß es keine Erklärung dafür gibt.
Der moderne Spiritismus hat es genau wie die Formen der Zau-
berei und des Götzendienstes im Altertum mit den Toten zu tun.
Wie sie gründet er sich auf jene erste Lüge, mit der Satan Eva im
Garten Eden betrog: „Ihr werdet keineswegs des Todes sterben,
sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure
Augen aufgetan und ihr werdet sein wie Gott.“
1.Mose 3,4.5
. Diese
Unwahrheit stammt vom Vater der Lüge, der sie bis heute anwendet.
Den Hebräern war ausdrücklich verboten worden, auf irgendeine
Weise in angebliche Verbindung mit den Toten zu treten. Gott schloß
das unmißverständlich aus mit den Worten: „Die Toten aber wissen
nichts ... Sie haben kein Teil mehr auf der Welt an allem, was unter
der Sonne geschieht.“
Prediger 9,5.6
. „Des Menschen Geist muß
davon, und er muß wieder zu Erde werden; dann sind verloren alle
seine Pläne.“
Psalm 146,4
. „Wenn sich jemand zu den Geisterbe-
schwörern und Zeichendeutern wendet, daß er mit ihnen Abgötterei
treibt, so will ich mein Antlitz gegen ihn kehren und will ihn aus
seinem Volk ausrotten.“
3.Mose 20,6
.
Diese „Geister“ waren nicht die Seelen der Toten, sondern böse
Engel, Boten Satans. Die Bibel bezeichnet den alten Götzendienst,
der, wie wir gesehen haben, Totenverehrung und vorgetäuschte Ge-
meinschaft mit ihnen umfaßt, als Dämonenanbetung. Der Apostel
Paulus warnte seine Brüder davor, in irgendwelcher Form am Göt-
zendienst heidnischer Nachbarn teilzunehmen: „Was die Heiden
opfern, das opfern sie den bösen Geistern und nicht Gott. Nun will
[663]
ich nicht, daß ihr in der Teufel Gemeinschaft sein sollt.“
1.Korinther
10,20
. Der Psalmist sagt von Israel: „Sie opferten ihre Söhne und
ihre Töchter den bösen Geistern“, und im nächsten Vers, sie opferten
sie „den Götzen Kanaans, so daß das Land mit Blutschuld befleckt