Seite 101 - Auf den Spuren des gro

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Der Arzt ist auch Erzieher
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Tag für Tag, Stunde um Stunde, in jedem Augenblick soll er vor den
Augen der unsichtbaren Welt leben. Wie Mose muß er sich beständig
an den halten, „den er nicht sah, als sähe er ihn“.
Gerechtigkeit hat ihre Wurzel im Gehorsam gegen Gott. Nie-
mand kann vor seinen Mitmenschen beständig ein reines und tatkräf-
tiges Leben führen, wenn dieses Leben nicht mit Christus in Gott
geborgen ist. Je bedeutungsvoller die Tätigkeit unter den Menschen,
um so enger muß das Herz mit dem Himmel verbunden sein.
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Je dringender seine Pflichten und je größer seine Verantwortung,
um so mehr braucht der Arzt auch göttliche Kraft. Bei den irdischen
Belangen muß Zeit eingespart werden, um für die ewigen Dinge Zeit
zu gewinnen. Er muß einer besitzergreifenden Welt widerstehen, die
so starken Druck auf ihn ausüben würde, daß er von der Quelle seiner
Kraft getrennt würde. Mehr als alle anderen Menschen sollte sich der
Arzt durch Gebet und Bibelstudium unter den Schutzschild Gottes
stellen. Er soll in ständigem Kontakt und bewußter Übereinstimmung
mit den Prinzipien der Wahrheit, Gerechtigkeit und Gnade leben,
die die Eigenschaften Gottes an der menschlichen Seele sichtbar
werden lassen.
Genau in dem Ausmaß, in dem Gottes Wort angenommen und
befolgt wird, wird es mit seiner Kraft und Lebendigkeit jeden Hand-
lungsansatz und jeden Bereich des Charakters prägen und berüh-
ren. Es wird jeden Gedanken reinigen und jedes Begehren in seine
Schranken weisen. Die auf Gottes Wort vertrauen, werden als ge-
festigte Menschen leben und stark sein. Sie werden sich über alle
niederen Dinge in eine Sphäre erheben, die frei von jeglicher Verun-
reinigung ist.
Wenn ein Mensch in Gemeinschaft mit Gott lebt, wird jener
unwandelbare Vorsatz, der Joseph und Daniel inmitten ethisch ver-
wahrloster heidnischer Königshöfe bewahrte, auch sein Leben in
unbeschmutzter Reinheit erhalten. Das Gewand seines Charakters
wird ohne Flecken bleiben. Das Licht Christi wird in seinem Le-
ben nicht verdunkelt. Der helle Morgenstern wird in beständiger
Herrlichkeit über ihm leuchten.
Ein solches Leben wird in der sozialen Gemeinschaft ein Mo-
saikstein der Stärke sein. Es wird eine Schranke gegen das Böse,
eine Zuflucht für die Versuchten und ein Leitstern für alle sein, die