Seite 203 - Auf den Spuren des gro

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Die Heilung des Geistes
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Leidtragenden beten, sie aber auch ermutigen, denen zu helfen, die
noch größere Nöte haben als sie. Die Dunkelheit wird aus ihren
Herzen vertrieben, wenn sie anderen zu helfen versuchen. Wenn wir
danach streben, andere mit dem Trost zu trösten, mit dem wir selbst
getröstet worden sind, kehrt der Segen zu uns zurück.
Das achtundfünfzigste Kapitel des Buchs Jesaja bietet ein Heil-
mittel für die Krankheiten des Körpers wie der Seele. Wenn wir
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Gesundheit und wahre Lebensfreude wünschen, müssen wir die Re-
geln, die uns in diesem Schriftabschnitt gegeben sind, in die Praxis
umsetzen. Von dem ihm angenehmen Dienst und seinen Segnungen
sagt der Herr folgendes:
„Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach
sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und
entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut! Dann wird dein Licht
hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell
voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und
die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschließen. Dann wirst
du rufen, und der Herr wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er
sagen: Siehe, hier bin ich. Wenn du in deiner Mitte niemand unter-
jochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest, sondern
den Hungrigen dein Herz finden läßt und den Elenden sättigst, dann
wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird
sein wie der Mittag. Und der Herr wird dich immerdar führen und
dich sättigen in der Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst
sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es
nie an Wasser fehlt.“
Jesaja 58,7-11
.
Gute Taten sind ein doppelter Segen, sie kommen dem Geber
wie dem Empfänger der Freundlichkeit zugute. Das Bewußtsein,
das Richtige zu tun, stellt eines der besten Arzneimittel für kranke
Körper wie Seelen dar. Wenn die Seele aus dem Gefühl heraus,
eine Pflicht gut erfüllt zu haben, und in der Befriedigung, andere
glücklich zu machen, frei und froh ist, bringt dieser freudige und
erhebende Einfluß der ganzen Person neues Leben.
Laßt die Kranken, anstatt dauernd Mitleid für sich zu erwarten,
danach streben, mit anderen mitzuleiden. Wirf die Last deiner ei-
genen Schwachheit, Sorgen und Schmerzen auf den mitfühlenden
Heiland. Öffne dein Herz seiner Liebe und laß sie zu anderen wei-
terströmen. Bedenke, daß alle schwer zu tragende Prüfungen und