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Auf den Spuren des großen Arztes
Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit
die Welt glaube, daß du mich gesandt hast.“
Johannes 17,20.21
.
Die Einheit, die zwischen Christus und seinen Jüngern herrscht,
hebt nicht die Personalität des einzelnen auf. Sie sind eins in ihrem
Ziel, ihrer Gesinnung, ihrem Charakter, aber nicht in ihrer Person.
In diesem Sinn sind Gott und Christus eins.
Der Charakter Gottes ist in Christus offenbart
Christus nahm das Menschsein auf sich und kam, um sich den
Menschen gleichzustellen, gleichzeitig aber sündhaften Menschen
unseren himmlischen Vater nahezubringen.
Er, der von Anfang an in der Gegenwart des Vaters gewesen
war, der das Bild des unsichtbaren Gottes zum Ausdruck brachte,
war allein imstande, der Menschheit den Charakter der Gottheit zu
enthüllen. Er war in allen Dingen seinen Brüdern gleichgestellt. Er
wurde Fleisch, gerade so, wie wir es sind. Er war hungrig und durstig
und müde. Er ernährte sich wie wir und erholte sich durch Schlaf.
Er teilte das Los der Menschen; und doch blieb er der untadelige
Sohn Gottes. Er war ein Fremder und Durchreisender auf der Erde
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— er lebte in dieser Welt, aber er wurde nicht Teil dieser Welt; er
war versucht und geprüft, wie Männer und Frauen auch heute ver-
sucht und geprüft werden, und lebte doch ohne Sünde. Liebevoll,
mitfühlend, teilnahmsvoll und immer auf das Wohl anderer bedacht,
verkörperte er das Wesen Gottes und war so beständig für Gott und
die Menschen tätig.
„Er hat mich gesandt“, sagte er, „den Elenden gute Botschaft zu
bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den
Gefangenen die Freiheit“ (
Jesaja 61,1
), „und den Blinden, daß sie
sehen sollen“ (
Lukas 4,18
), „zu verkündigen ein gnädiges Jahr des
Herrn ..., zu trösten alle Trauernden“.
Jesaja 61,2
.
„Liebt eure Feinde“, bittet er uns, „segnet, die euch fluchen, tut
wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, die euch beleidi-
gen und verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.“
Matthäus 5,44.45
.
„Denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.“
Lukas
6,35
. „Er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt