Seite 377 - Auf den Spuren des gro

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Hilfe im täglichen Leben
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Ganz im Gegensatz dazu standen die Lektionen, die er als Be-
auftragter Gottes zu lernen hatte. Wenn er seine Herden durch die
Wildnis der Berge und auf die grünen Weiden der Täler führte, lernte
er Glauben und Sanftmut, Geduld, Demut und Bescheidenheit. Er
lernte, für die Schwachen zu sorgen, die Kranken zu pflegen, die
Weggelaufenen zu suchen, die Widerspenstigen zu ertragen, sich um
die Lämmer zu kümmern und die Alten und Schwachen zu ernähren.
Bei dieser Aufgabe kam Mose dem Obersten Hirten näher. Er
wurde mit dem Heiligen Israels eng verbunden. Nun träumte er nicht
länger davon, ein großes Werk zu vollbringen. Statt dessen bemühte
er sich, die ihm aufgetragene Arbeit so zu verrichten, als täte er sie
für Gott. Er erkannte die Gegenwart Gottes in seiner Umgebung.
Die ganze Natur sprach zu ihm von dem Unsichtbaren. Er lernte
Gott als einen persönlichen Gott kennen, und indem er eingehend
über dessen Wesen nachdachte, entwickelte er immer vollständiger
das Bewußtsein seiner Gegenwart. Er fand Zuflucht in den beständig
ausgestreckten Armen seines Herrn.
Nach dieser Erfahrung hörte Mose die Berufung vom Himmel,
seinen Hirtenstab gegen den Herrscherstab auszutauschen, seine
Schafherde zu verlassen und die Führung Israels zu übernehmen.
Diese göttliche Aufforderung erging nun an einen, der sich selbst
nicht sehr viel zutraute, der schweigsam geworden war und ängstlich.
Er war zutiefst davon überzeugt, daß er kein Sprachrohr für Gott sein
konnte, aber er übernahm das Werk, wobei er sein ganzes Vertrauen
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auf den Herrn setzte. Die Größe dieser Aufgabe mobilisierte seine
besten Verstandeskräfte. Gott segnete seinen willigen Gehorsam,
und Mose wurde redegewandt, hoffnungsvoll, selbstbeherrscht und
tauglich für das größte Werk, das jemals einem Menschen übertragen
worden ist. Von ihm steht geschrieben: „Und es stand hinfort kein
Prophet in Israel auf wie Mose, den der Herr erkannt hätte von
Angesicht zu Angesicht.“
5.Mose 34,10
.
Jene, die meinen, ihre Arbeit werde nicht genügend gewürdigt,
sollen sich nicht nach einer verantwortungsvolleren Position sehnen.
Sie sollen bedenken, daß „es nicht vom Aufgang und nicht vom
Niedergang kommt, nicht von der Wüste und nicht von den Bergen,
sondern Gott ist Richter, der diesen erniedrigt und jenen erhöht“.
Psalm 75,7.8
.