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Auf den Spuren des großen Arztes
schieht es am häufigsten, daß Gutes oder Böses in unser Leben
gebracht wird.
Wenn wir in den kleinen Dingen versagen, bilden sich schlechte
Gewohnheiten und schließlich ein mißgestalteter Charakter; wenn
dann größere Prüfungen kommen, treffen sie uns unvorbereitet. Nur
durch grundsatztreues Handeln in den Kleinigkeiten des alltägli-
chen Lebens können wir die Kraft erlangen, die gefährlichsten und
schwierigsten Momente unseres Lebens fest und treu durchzustehen.
Selbstdisziplin
Wir sind niemals allein. Ständig haben wir einen Begleiter, ob
wir ihn nun auswählen oder nicht. Bedenke, daß Gott anwesend
ist, wo auch immer du bist und was auch immer du tust. Nichts,
was gesagt, getan oder gedacht wird, kann seiner Aufmerksamkeit
entgehen.
Für jedes deiner Worte und jede deiner Taten gibt es einen Zeu-
gen — den heiligen Gott, der die Sünde haßt. Bedenke dies immer,
bevor du sprichst oder handelst. Als Christ bist du ein Mitglied der
königlichen Familie, ein Kind des himmlischen Königs. Sprich kein
Wort, führe keine Handlung aus, die „den guten Namen, der über
euch genannt ist“ (
Jakobus 2,7
), in Mißkredit bringen.
Studiert sorgfältig den göttlich-menschlichen Charakter Jesu und
fragt euch beständig: „Was würde Jesus tun, wenn er sich in meiner
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Situation befände?“ Dies sollte unser verpflichtender Maßstab sein.
Begib dich nicht unnötig in die Gesellschaft jener, die mit List und
Tücke deine guten Absichten untergraben oder dich in Gewissens-
konflikte bringen wollen. Tue unter Fremden, auf der Straße, in den
öffentlichen Verkehrsmitteln und im Heim nichts, was auch nur den
geringsten Anschein des Bösen erweckt. Tue aber jeden Tag etwas,
um dein Leben, das Christus mit seinem eigenen Blut erkauft hat,
zu verbessern, zu verschönern und zu veredeln.
Handle immer getreu deinen Grundsätzen, niemals impulsiv. Mä-
ßige dein natürliches Temperament durch Sanftmut und Freundlich-
keit. Halte nichts für unwichtig, auch nicht die kleinste Kleinigkeit.
Mache keine leichtfertigen und schlüpfrigen Sprüche. Auch den
Gedanken sollten wir nicht erlauben, frei umherzuschweifen. Sie
müssen begrenzt und dem Gehorsam gegenüber Christus untergeord-