Die Berührung des Glaubens
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ten vergeblich, ihren Herrn davon abzuhalten, ihn zu berühren; denn
wer einen Aussätzigen berührte, wurde selbst unrein. Aber als Jesus
seine Hand auf den Kranken legte, wurde er schon nicht mehr an-
gesteckt. Der Aussatz war bereits geheilt. Mit dem Aussatz namens
Sünde verhält es sich genauso: sie ist tief verwurzelt, tödlich und
durch menschliche Kraft kann man nicht von ihr loskommen. „Das
ganze Haupt ist krank, das ganze Herz ist matt. Von der Fußsohle bis
zum Haupt ist nichts Gesundes an euch, sondern Beulen und Strie-
men und frische Wunden, die nicht gereinigt noch verbunden noch
mit Öl gelindert sind.“
Jesaja 1,5.6
. Aber der Mensch gewordene
Jesus blieb frei von Sünde, vielmehr war seine Gegenwart heilkräftig
für die Sünder. Jeder, der ihm zu Füßen fällt und im Glauben sagt:
„Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen!“, wird die Antwort
hören: „Ich will‘s tun; sei rein!“
In einigen Fällen ließ Jesus die Heilung Kranker nicht sofort
geschehen; aber bei Aussatz wurde die Bitte um Gesundung sogleich
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nach ihrer Äußerung erhört. Wenn wir — vergleichend betrachtet —
um weltliche Segnungen beten, wird auf unser Bitten vielleicht erst
später geantwortet, oder Gott gibt uns vielleicht etwas anderes als das
Erbetene; ganz anders aber ist es, wenn wir um Vergebung unserer
Sünden bitten. Denn er will uns von Sünden reinigen, will uns zu
seinen Kindern machen und uns ein geheiligtes Leben ermöglichen.
Christus „hat sich selbst für unsre Sünden dahingegeben, daß er
uns errette von dieser gegenwärtigen, bösen Welt nach dem Willen
Gottes, unseres Vaters“.
Galater 1,4
. „Und das ist die Zuversicht, die
wir haben zu Gott: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen,
so hört er uns. Und wenn wir wissen, daß er uns hört, worum wir
auch bitten, so wissen wir, daß wir erhalten, was wir von ihm erbeten
haben.“
1.Johannes 5,14.15
.
„Ihr werdet Ruhe finden“
Jesus sah auf die Leidenden und Sorgenbeladenen, auf die, die
alle Hoffnung verloren hatten, und auf die, welche mit weltlichen
Vergnügungen das Verlangen ihrer Seele stillen wollten. Sie alle lud
er ein, Ruhe in ihm zu finden. Voller Mitgefühl appellierte er an das
sich abmühende Volk: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von