Gerettet, um zu dienen
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Gesichtszüge, die so lange unter dem Einfluß Satans verzerrt waren,
werden plötzlich sanftmütig, die blutbefleckten Hände finden Ruhe,
und die Männer beginnen, Gott zu loben.
Inzwischen sind die Dämonen, nachdem sie aus ihren mensch-
lichen Behausungen vertrieben wurden, in eine Herde Schweine
gefahren und haben diese einen Uferabhang hinunter in den Tod
gestürzt. Die Hüter der Herde laufen entsetzt davon, um dieses Ereig-
nis weiterzuerzählen; da strömt die ganze Bevölkerung zusammen,
um Jesus zu sehen. Waren doch die zwei Besessenen der Schrecken
des ganzen Landstrichs gewesen; nun sind diese Männer vernünftig
gekleidet und wieder ganz bei Sinnen. Sie sitzen zu Füßen Jesu,
hören seinen Worten zu und rühmen den Namen dessen, der sie ge-
sund gemacht hat. Aber die Menschenmenge, die diese wunderbare
Szene erlebt, freut sich zunächst gar nicht. Der Verlust der Schweine
erscheint ihnen nämlich gewichtiger als die Befreiung dieser Ge-
fangenen Satans. Voller Schrecken drängen sie sich um Jesus und
bitten ihn, er möge doch ihre Gegend verlassen. Er erfüllt diese Bitte
und steigt sofort in ein Schiff, um zum gegenüberliegenden Ufer zu
fahren.
Ganz anders ist es um das Empfinden der beiden Geheilten
bestellt. Sie möchten auf jeden Fall bei ihrem Befreier bleiben; in
seiner Gegenwart fühlen sie sich sicher vor den Dämonen, die sie
gequält und vieler guter Lebensjahre beraubt haben. Als Jesus im
Begriff ist, in das Schiff zu steigen, bleiben sie dicht an seiner Seite,
ja knien vor ihm nieder und flehen darum, bei ihm bleiben zu dürfen,
um weiter seinen Worten lauschen zu können. Jesus aber fordert sie
auf, in ihre Heimat zurückzukehren und zu erzählen, was der Herr
Großes an ihnen getan hat.
Das also ist es, was sie tun sollen — in einer heidnischen Heimat
von den Segnungen berichten, die sie durch Jesus erfahren haben.
Es fällt ihnen schwer, sich von ihrem Heiland zu trennen. Vom
Zusammentreffen mit ihren heidnischen Landsleuten haben sie nur
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Schwierigkeiten zu erwarten. Außerdem macht sie die lange Zeit,
die sie außerhalb menschlicher Gesellschaft verbracht haben, nicht
gerade fähiger für diese Aufgabe. Doch als Jesus ihnen ihre Pflicht
vor Augen führt, gehorchen sie bereitwillig.
So berichteten sie nicht nur ihren eigenen Familien und Nachbarn
von Jesus, sondern gingen auch durch das ganze Zehn-StädteLand;