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Auf den Spuren des großen Arztes
tet zugleich die Kapitulation des ganzen Menschen vor der Sünde.
Die Sehnsüchte unserer menschlichen Natur werden unweigerlich
Verderben und Tod hervorbringen, wenn sie nicht unter der Herr-
schaft einer höheren Macht stehen.
Der Körper muß sich unterordnen; die höheren Kräfte des Men-
schen sollen ihn regieren. Die Leidenschaften müssen von einem
Willen beherrscht werden, der seinerseits unter der Kontrolle Gottes
steht. Die erhabene Kraft des Verstandes, durch göttliche Gnade
geheiligt, soll unser Leben regieren.
Dem Gewissen müssen wieder die Forderungen Gottes einge-
prägt werden. Männern und Frauen muß die Pflicht zur Selbstbeherr-
schung, die Notwendigkeit der Reinheit, die Freiheit von jeglicher
verderblichen Begierde und Gewohnheit aufs neue vermittelt wer-
den. Es muß ihnen die Tatsache eingeprägt werden, daß alle ihre
geistigen und körperlichen Kräfte ein Geschenk Gottes darstellen
und deshalb zum Dienst für ihn in bestmöglichem Zustand erhalten
werden sollen.
Im alttestamentlichen Opferdienst, der das Evangelium sym-
bolisch darstellte, durfte kein fehlerhaftes Opfer zum Altar Gottes
gebracht werden. Ein Opfer, das Christus darstellen sollte, mußte
makellos sein. Das Wort Gottes deutet das als eine Beschreibung
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dessen, was seine Kinder sein sollen — „ein lebendiges Opfer“,
„heilig und untadelig“, „Gott wohlgefällig“.
Römer 12,1
;
Epheser
5,27
.
Ohne die Kraft Gottes kann keine echte Reform gelingen, denn
menschliche Barrieren gegen natürliche und anerzogene Neigungen
bieten kaum mehr Schutz als eine Sandbank gegen den Strom. Erst
wenn die Kraft Christi eine lebenspendende Macht in unserem Leben
wird, können wir den Versuchungen widerstehen, die uns von innen
und außen umgeben.
Christus kam auf diese Welt und lebte getreu dem Gesetz Gottes,
damit der Mensch über seine natürlichen, sündigen Neigungen, die
die Seele zerstören, vollständig herrschen kann. Der Arzt für Seele
und Körper wird den Sieg schenken über alle Begierden, die uns zu
schaffen machen. Er hat jede Vorkehrung dafür getroffen, daß der
Mensch einen vollkommenen Charakter erlangen kann.
Wenn sich jemand Christus übergibt, dann steht sein Geist unter
der Kontrolle des Gesetzes; aber es ist das königliche Gesetz, das je-