Seite 133 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Evangelium in Antiochien
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Paulus betrachtete seine Einsegnung als Auftakt zu einem neuen,
wichtigen Abschnitt seines Lebens. Diesen Zeitpunkt hielt er später
für den Beginn seines Apostelamtes in der Gemeinde Christi.
Während in Antiochien das Licht des Evangeliums hell leuch-
tete, wurde auch von den in Jerusalem verbliebenen Aposteln ein
wichtiges Werk getan. Zu den jährlichen Festzeiten kamen viele
Juden aus allen Ländern nach Jerusalem, um im Tempel anzubeten.
Viele dieser Pilger waren fromme Menschen, die mit allem Ernst
die Prophezeiungen durchforschten. Sehnsüchtig warteten sie auf
das Kommen des verheißenen Messias, der Hoffnung Israels. Wenn
Jerusalem zu den Festzeiten voller Fremdlinge war, predigten die
Apostel Jesus Christus mit unerschrockenem Mut, obgleich sie wuß-
ten, daß sie dadurch ihr Leben beständig aufs Spiel setzten. Der
Geist Gottes bekundete sich zu ihrem Wirken, und viele bekehrten
sich zum Glauben. Nach ihrer Rückkehr in die Heimat streuten diese
ihrerseits den Samen der Wahrheit unter allen Nationen, Ständen
und Bevölkerungsgruppen aus.
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Unter den Aposteln, die diese Arbeit verrichteten, traten beson-
ders Petrus, Jakobus und Johannes hervor. Sie wußten sich von Gott
dazu berufen, den Namen Jesu unter ihren Landsleuten zu predi-
gen. Sie arbeiteten klug und treulich, wobei sie bezeugten, was sie
gesehen und gehört hatten, und auf „das prophetische Wort“ (
2.Pe-
trus 1,19
) hinwiesen. So trachteten sie danach, „das ganze Haus
Israel“ davon zu überzeugen, „daß Gott diesen Jesus“, den die Juden
gekreuzigt hatten, „zum Herrn und Christus gemacht hat“.
Apostel-
geschichte 2,36
.
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