Seite 168 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
Diese Art der Evangeliumsverkündigung kennzeichnete die
Wirksamkeit des Apostels während seines Dienstes unter den Nicht-
juden. Stets hielt er ihnen das Kreuz von Golgatha vor Augen. Später
sagte er über seine Erfahrungen: „Wir predigen nicht uns selbst, son-
dern Jesus Christus, daß er sei der Herr, wir aber eure Knechte um
Jesu willen. Denn Gott, der da hieß das Licht aus der Finsternis
hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gege-
ben, daß durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der
Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.“
2.Korinther
4,5.6
.
Die gottgeweihten Boten, die in den frühen Tagen der Christen-
heit einer dem Untergang verfallenen Welt die frohe Botschaft des
Heils verkündigten, ließen es nicht zu, daß ihre Darstellung von
Christus, dem Gekreuzigten, auch nur durch einen Gedanken von
Selbsterhöhung getrübt würde. Sie beanspruchten weder Macht noch
Vorrang, sondern stellten sich ganz hinter den Heiland, priesen den
erhabenen Plan der Erlösung und das Leben Jesu, des Anfängers und
Vollenders dieses Planes. Christus, „gestern und heute und derselbe
auch in Ewigkeit“ (
Hebräer 13,8
), war der Mittelpunkt ihrer Lehre.
Würden diejenigen, die heute das Wort Gottes lehren, auch das
Kreuz Christi immer mehr verherrlichen, dann würde ihr Dienst
weit erfolgreicher sein. Wenn Sünder dahin geführt werden können,
ihren hilfesuchenden Blick auf das Kreuz zu richten, so daß sie
den gekreuzigten Heiland in seiner ganzen Größe vor sich sehen
können, dann werden sie die Tiefe des göttlichen Erbarmens und die
furchtbare Macht der Sünde erkennen.
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Christi Tod beweist Gottes große Liebe zu uns Menschen. Er
bürgt für unsere Errettung. Dem Christen das Kreuz nehmen hieße
die Sonne am Himmel auslöschen. Das Kreuz bringt uns näher zu
Gott und versöhnt uns mit ihm. Mit dem herzlichen Erbarmen väter-
licher Liebe sieht Gott, welche Leiden sein Sohn erduldet hat, um
die Menschheit vom ewigen Tode zu erretten, und in dem Geliebten
nimmt er uns an.
Ohne das Kreuz könnte kein Mensch Gemeinschaft mit dem Va-
ter haben. Darauf gründet sich unsere ganze Hoffnung. Von dorther
leuchtet uns das Licht der Liebe unseres Heilandes. Und wenn der
Sünder vom Fuße des Kreuzes hinaufschaut zu dem, der für seine
Rettung starb, dann mag er sich freuen mit vollkommener Freude,