Seite 24 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
Herrn und für alle jene ergriffen, für die er starb, daß durch ihre
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Worte und Gebete die Herzen berührt wurden. Sie sprachen in der
Kraft des Heiligen Geistes, und unter dem Einfluß dieser Macht
wurden Tausende bekehrt.
Als Christi Vertreter sollten die Apostel einen nachhaltigen Ein-
druck auf die Welt machen. Die Tatsache, daß sie Männer einfacher
Herkunft waren, sollte ihren Einfluß nicht verringern, sondern sogar
vergrößern; denn die Gedanken ihrer Zuhörer würden von ihnen
weg hin auf den Heiland gelenkt werden, der unsichtbar noch immer
mit ihnen wirkte. Die wunderbaren Lehren der Apostel, ihre Worte
der Ermutigung und des Vertrauens sollten allen beweisen, daß sie
nicht aus eigener Kraft, sondern in der Kraft Christi tätig waren. In
Selbstbescheidenheit sollten sie erklären, daß Jesus, den die Juden
gekreuzigt hatten, der Fürst des Lebens und Sohn des lebendigen
Gottes sei und daß sie in seinem Namen Taten wie er vollbrachten.
In seinem Abschiedsgespräch mit den Jüngern in der Nacht vor
seiner Kreuzigung erwähnte der Heiland mit keinem Wort weder
seine erduldeten noch bevorstehenden Leiden. Er sprach nicht von
der Schmach, die ihn erwartete, sondern wollte ihre Gedanken auf
das lenken, was ihren Glauben stärken konnte. Deshalb richtete er
ihren Blick auf das Glück, das den Überwinder erwartet. Er freute
sich in dem Bewußtsein, daß er für seine Nachfolger mehr tun konnte
und tun würde, als er ihnen versprochen hatte, daß von ihm Liebe
und Anteilnahme fließen, die den Tempel der Seele reinigen und
Menschen ihm wesensähnlich machen würden. Ja, seine Wahrheit
würde — ausgerüstet mit der Kraft des Heiligen Geistes — von Sieg
zu Sieg schreiten.
„Solches habe ich mit euch geredet, daß ihr in mir Frieden habet.
In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt
überwunden.“
Johannes 16,33
. Christus wurde weder schwach noch
mutlos. Einen ebenso ausdauernden Glauben sollten auch seine
Jünger zeigen. Sie sollten so arbeiten, wie er gearbeitet hat, und sich
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auf seine Kraft verlassen. Und falls ihnen unüberwindbar scheinende
Schwierigkeiten den Weg versperrten, sollten sie durch seine Gnade
dennoch vorangehen, nicht verzweifeln und alles hoffen.
Christus hatte das ihm übertragene Werk vollendet. Er hatte
diejenigen ausgewählt, die es unter den Menschen fortsetzen sollten.
Nun sagte er: „Alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist,