Seite 258 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
gereichte dem Christentum nicht länger zur Schande, sondern regte
vielmehr nachhaltig zu wahrer Frömmigkeit im Alltag an.
Hocherfreut schrieb Paulus einen zweiten Brief an die Gläubi-
gen zu Korinth. Darin drückte er seine Freude über das an ihnen
vollbrachte gute Werk aus: „Wenn ich euch auch durch den Brief
habe traurig gemacht, reut es mich nicht.“
2.Korinther 7,8
. Als die
Furcht ihn quälte, sie könnten seine Worte verwerfen, hatte er es
zuweilen schon bedauert, so bestimmt und streng geschrieben zu
haben. Jetzt aber konnte er hinzufügen: „So freue ich mich doch
jetzt nicht darüber, daß ihr seid betrübt worden, sondern darüber, daß
ihr seid betrübt worden zur Reue. Denn ihr seid ja betrübt worden
nach Gottes Sinn, auf daß ihr von uns keinen Schaden erlittet. Denn
die göttliche Traurigkeit wirkt zur Seligkeit eine Reue, die niemand
gereut.“
2.Korinther 7,9.10
. Reue, die durch das Wirken der göttli-
chen Gnade auf das Herz hervorgerufen wird, führt dazu, die Sünde
zu bekennen und aufzugeben. Und diese Frucht hatte sich nun im
Leben der Gläubigen zu Korinth gezeigt. „Welchen Fleiß hat das
in euch gewirkt, dazu Verantwortung, Unwillen, Furcht, Verlangen,
Eifer, Bestrafung!“
2.Korinther 7,11
.
Paulus hatte geraume Zeit eine solche Last für die Gemeinden
auf seinem Herzen getragen, daß sie ihn fast erdrückte. Irrlehrer
hatten versucht, seinen Einfluß auf die Gläubigen zu untergraben
und ihnen anstelle der Evangeliumswahrheit ihre eigenen Lehren
aufzunötigen. Die Schwierigkeiten und entmutigenden Verhältnisse,
von denen Paulus umgeben war, spiegeln sich in folgenden Worten
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wider: „Wir wollen euch nicht verschweigen, liebe Brüder, unsere
Trübsal, die uns in der Landschaft Asien widerfahren ist, wo wir
über die Maßen beschwert waren und über Vermögen, so daß wir
auch am Leben verzagten.“
2.Korinther 1,8
.
Jetzt aber war eine Ursache der Sorge beseitigt. Freude erfüllte
Paulus, als er die Nachricht erhielt, daß die Korinther seinen Brief
angenommen hatten. „Gelobt sei Gott, der Vater unsres Herrn Jesus
Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, der
uns tröstet in aller unserer Trübsal, damit wir trösten können, die da
sind in allerlei Trübsal, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet
werden von Gott. Denn gleichwie wir des Leidens Christi viel haben,
so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus. Haben wir
aber Trübsal, so geschieht es euch zu Trost und Heil. Haben wir