Seite 292 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

288
Das Wirken der Apostel
werde und nichts habe, daß er von uns könne Böses sagen.“
Titus
2,6-8
.
In den Augen Gottes gibt es nichts Wertvolleres als seine Predi-
ger, die zu den vernachlässigten Plätzen der Erde gehen und im Blick
auf die Ernte den Samen der Wahrheit ausstreuen. Christus allein
kann die Sorge seiner Diener ermessen, wenn sie nach den Verlore-
nen suchen. Er gibt ihnen seinen Geist, und durch ihre Bemühungen
[367]
werden Menschen veranlaßt, sich von der Sünde zur Gerechtigkeit
zu kehren.
Gott ruft nach Menschen, die willig sind, ihre Bauernhöfe, ihre
Geschäfte und nötigenfalls sogar ihre Familien zu verlassen, um sei-
ne Sendboten zu werden. Dieser Aufruf bleibt nicht unbeantwortet.
Bereits in der Vergangenheit gab es Männer, die, getrieben von der
Liebe Gottes und der Not der Verlorenen, die Bequemlichkeit ihres
Heimes, die Gesellschaft ihrer Freunde, ja selbst Frau und Kinder
verließen, um in fremden Ländern unter Götzenanbetern und Wilden
die Botschaft der Gnade zu verkündigen. Viele haben dabei ihr Le-
ben verloren. Trotzdem haben sich andere nach ihnen aufgemacht,
um das Werk weiterzuführen. So ging die Sache Christi Schritt für
Schritt voran, und der mit Sorgen ausgestreute Same brachte reiche
Ernte. Die Erkenntnis Gottes hat weite Verbreitung gefunden, und
das Banner des Kreuzes wurde in den Heidenländern aufgerichtet.
Selbst für die Rettung eines einzigen Sünders sollte der Prediger
seine Kräfte bis zum äußersten anspannen. Der von Gott geschaffene
und von Christus erlöste Mensch ist darum von so hohem Wert, weil
sich ihm große Möglichkeiten auftun, weil ihm geistliche Vortei-
le eingeräumt werden, weil die Fähigkeiten, die er besitzen mag,
durch das Wort Gottes belebt werden können und weil er durch die
im Evangelium angebotene Hoffnung die Unsterblichkeit erlangen
kann. Christus verließ die neunundneunzig Schafe, um das eine ver-
lorene zu suchen. Wer hatte da ein Recht, weniger zu tun? Ist es
nicht geradezu ein Verrat an heiligen Vermächtnissen, eine Beleidi-
gung Gottes, wenn wir es unterließen, so zu arbeiten, wie Christus
gearbeitet hat, so zu opfern, wie er geopfert hat?
Das Herz eines aufrichtigen Predigers ist von heißem Verlangen
erfüllt, Menschen zu retten. Er opfert dafür Zeit und Kraft und scheut
keine noch so mühevolle Anstrengung; denn andere müssen auch
[368]
das Evangelium hören, das ihm selbst so viel Frohsinn, Frieden und