Seite 370 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
Ungeachtet aller Hindernisse und Gefahren wollten sie das Licht
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annehmen und darauf vertrauen, daß Gott ihnen helfen werde, es für
andere leuchten zu lassen.
Es wandten sich nicht nur einige aus dem Hause des Kaisers
der Wahrheit zu, sie blieben sogar nach ihrer Bekehrung am Hofe.
Obwohl ihre Umgebung ihnen nicht mehr zusagte, sahen sie doch
keine Veranlassung, den Platz zu verlassen, auf den ihre Pflicht sie
stellte. Dort hatten sie die Wahrheit gefunden, und dort blieben sie
auch, um durch ihren veränderten Lebenswandel und Charakter die
umwandelnde Kraft des Glaubens zu bezeugen.
Kann jemand, der es versäumt, ein Zeuge Christi zu sein, seine
Verhältnisse dafür verantwortlich machen? Laßt uns an die Christen
im Hause des Kaisers denken, an den sittlichen Tiefstand dort, an
die Verwahrlosung des Hofes. Wir können uns für ein Leben des
Glaubens kaum Verhältnisse vorstellen, die noch größere Opfer
und härteren Einsatz fordern als die, in denen sich diese Bekehrten
befanden. Dennoch blieben sie inmitten dieser Schwierigkeiten und
Gefahren treu. Wohl mag ein Christ mit dem Hinweis auf scheinbar
unüberwindliche Hindernisse versuchen, sich zu entschuldigen, daß
er der Wahrheit, wie sie sich in Jesus darstellt, nicht gehorchen könne.
Niemals aber kann er einen stichhaltigen Entschuldigungsgrund
anführen. Könnte er es, so wäre damit erwiesen, daß Gott ungerecht
sei, da er seinen Kindern Bedingungen für den Empfang des Heils
auferlege, die unerfüllbar sind.
Wer in seinem Herzen fest entschlossen ist, Gott zu dienen, wird
auch Gelegenheit finden, für ihn zu zeugen. Schwierigkeiten werden
ihm kein Hindernis sein, wenn er entschlossen ist, „am ersten nach
dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit“ (
Matthäus 6,33
) zu
trachten. In der Kraft, die der Gläubige durch das Gebet und durch
Forschen im Wort Gottes erlangt, wird er der Tugend nachstreben
und dem Laster absagen. Im Aufblick zu Jesus, dem „Anfänger und
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Vollender des Glaubens“, der das „Widersprechen von den Sündern
wider sich erduldet hat“ (
Hebräer 12,2.3
), wird auch der Gläubige
willig Verachtung und Spott ertragen. Gott, dessen Wort die Wahrheit
ist, hat ausreichend Hilfe und Gnade für alle Lebenslagen zugesagt.
Seine ewigen Arme umfangen den, der bei ihm Hilfe sucht. In
ihm sind wir sicher geborgen und können sprechen: „Wenn ich