Seite 39 - Das Wirken der Apostel (1976)

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groß war, daß seine Worte über dieses Thema ohne Wirkung bleiben
würden. Stattdessen sprach er von David, den die Juden als einen
der Stammväter ihres Volkes schätzten. „David spricht von ihm: ‚Ich
habe den Herrn allezeit vor Augen, denn er ist an meiner Rechten,
auf daß ich nicht wanke. Darum ist mein Herz fröhlich, und meine
Zunge frohlocket; auch mein Fleisch wird ruhen in der Hoffnung.
Denn du wirst meine Seele nicht bei den Toten lassen, auch nicht
zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung sehe ...‘ Ihr Männer, liebe
Brüder, lasset mich frei reden zu euch von dem Erzvater David. Er
ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen
Tag. Da er nun ein Prophet war und wußte, daß ihm Gott verheißen
hatte mit einem Eide, daß sein Nachkomme sollte auf seinem Thron
sitzen, hat er‘s vorausgesehen und geredet von der Auferstehung des
Christus, daß er nicht bei den Toten gelassen ist und sein Fleisch die
Verwesung nicht gesehen hat. Diesen Jesus hat Gott auferweckt; des
sind wir alle Zeugen.“
Apostelgeschichte 2,25-32
.
Welch ein Schauspiel! Seht, wie aus allen Richtungen die Men-
schen kommen, um von den Jüngern die Wahrheit über Jesus zu
erfahren! Sie drangen herein und füllen den Tempel. Priester und
Oberste sind anwesend. Ihre Angesichter blicken noch finster und
feindselig drein; ihre Herzen sind noch erfüllt von unversöhnlichem
Haß gegen Christus, und ihre Hände sind noch nicht gereinigt von
dem Blut, das sie bei der Kreuzigung des Erlösers der Welt ver-
gossen haben. Sie hatten gedacht, Apostel vorzufinden, die durch
Gewalttat und Mord eingeschüchtert wären; stattdessen sind diese
Männer aller Furcht enthoben und vom Heiligen Geist erfüllt und
verkünden mit Macht die Göttlichkeit Jesu. Unerschrocken erklären
sie, daß der unlängst so Erniedrigte, Verspottete, von grausamen
Händen Gegeißelte und Gekreuzigte der Fürst des Lebens sei, den
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Gott nun zu seiner Rechten erhoben habe.
Einige Zuhörer der Apostel hatten selbst an der Verurteilung
und Hinrichtung Christi mitgewirkt und eingestimmt in den Ruf
des lärmenden Haufens, der seine Kreuzigung forderte. Als Jesus
und Barabbas im Gerichtssaal vor ihnen standen und Pilatus fragte:
„Welchen wollt ihr, daß ich euch losgebe?“ (
Matthäus 27,17
), da
schrien sie: „Nicht diesen, sondern Barabbas.!“
Johannes 18,40
. Dar-
aufhin lieferte Pilatus ihnen Christus aus mit den Worten: „Nehmt
ihr ihn hin und kreuzigt ihn, denn ich finde keine Schuld an ihm.“