Seite 41 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Pfingsten
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„Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und wurden
hinzugetan an dem Tage bei dreitausend Seelen.“
Apostelgeschichte
2,41
.
Die Obersten der Juden hatten erwartet, daß Christi Werk mit
seinem Tode enden werde; stattdessen waren sie Zeugen der wun-
derbaren Ereignisse am Pfingsttag. Sie hörten die Jünger in bisher
ungekannter Kraft und Entschiedenheit Christus predigen und sahen
ihre Worte durch Zeichen und Wunder bestätigt. In Jerusalem, der
Hochburg jüdischen Glaubens, bekannten Tausende freimütig ihren
Glauben an Jesus von Nazareth als den Messias.
Die Jünger waren über die große Seelenernte erstaunt und hoch-
erfreut. Sie betrachteten diese wunderbare Ernte nicht als Ergebnis
ihrer Bemühungen, sondern erkannten ganz klar, daß sie nur die Ar-
beit anderer fortsetzten. Seit Adams Fall hatte Christus den Samen
seines Wortes erwählten Dienern anvertraut, um sie in Menschen-
herzen zu säen. Er selbst hatte während seines Erdenlebens die Saat
der Wahrheit ausgestreut und mit seinem Blut begossen. Die Bekeh-
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rungen jetzt zu Pfingsten waren die Frucht dieses Säens, die Ernte
der Arbeit Christi. Durch sie offenbarte sich die Kraft seiner Lehre.
So klar und überzeugend die Schlußfolgerungen der Apostel
auch waren, sie allein hatten doch nicht das Vorurteil beseitigen
können, das so vielen Beweisen widerstanden hatte. Aber der Hei-
lige Geist überführte mit göttlicher Kraft die Herzen von deren
Richtigkeit. Die Worte der Apostel waren wie scharfe Pfeile des
Allmächtigen und überzeugten die Menschen davon, welch schreck-
liche Schuld sie durch die Verwerfung und Kreuzigung des Herrn
der Herrlichkeit auf sich geladen hatten.
Unter der Anleitung Christi waren die Jünger dahin geführt wor-
den, ihr Bedürfnis nach dem Heiligen Geist zu empfinden, während
ihre Belehrung durch den Geist sie erst richtig befähigte, ihr Lebens-
werk durchzuführen. Sie waren nicht mehr unwissend und unge-
bildet, nicht länger eine Anzahl unabhängiger Teile oder einander
abstoßender, nicht zueinander passender Elemente. Hinfort setzten
sie ihre Hoffnung nicht mehr auf weltliche Größe, sondern waren
„einmütig“, „ein Herz und eine Seele“.
Apostelgeschichte 2,46
;
Apo-
stelgeschichte 4,32
. Christus füllte ihre Gedanken aus, die Förderung
seines Reiches war ihr Ziel. In Gesinnung und Charakter waren sie
ihrem Meister ähnlich geworden, und die Menschen „wußten auch