Seite 79 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

Die sieben Almosenpfleger
75
daran, daß jemand, der mit einem leitenden, verantwortlichen Amt
in der Gemeinde betraut wird, „soll untadelig sein als ein Haushalter
Gottes, nicht eigensinnig, nicht jähzornig, nicht dem Wein ergeben,
nicht handelsüchtig, nicht schändlichen Gewinn suchen; sondern
gastfrei, gütig, besonnen, gerecht, fromm, enthaltsam, der sich halte
an das Wort, das gewiß ist nach der Lehre, auf daß er mächtig sei,
zu ermahnen durch die gesunde Lehre und zu überführen, die da
widersprechen“.
Titus 1,7-9
.
Die in den urchristlichen Gemeinden eingeführte Ordnung er-
möglichte es ihnen, einmütig und zuchtvoll in der „Waffenrüstung
Gottes“ voranzugehen. Obgleich die Gruppen von Gläubigen über
weite Gebiete verstreut waren, blieben sie doch alle Glieder an einem
Leibe und gingen in Einvernehmen und Eintracht miteinander um.
Kam es in einer örtlichen Gemeinde — wie später in Antiochien und
anderswo — zu Meinungsverschiedenheiten und konnten sich die
Gläubigen nicht einig werden, durfte dies doch keinerlei Spaltungen
in der Gemeinde hervorrufen. Die strittigen Fragen wurden vielmehr
an eine allgemeine Versammlung aller Gläubigen verwiesen. Sie
setzte sich aus den Abgeordneten der verschiedenen Ortsgemeinden
zusammen, und die verantwortliche Leitung lag in den Händen der
Apostel und Ältesten. So wurde den Angriffen Satans gegen abge-
[97]
legene Gemeinden durch das geschlossene Handeln aller begegnet,
wodurch die Pläne des Feindes, die Gemeinde zu trennen und zu
vernichten, vereitelt wurden.
„Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.“
1.Korinther 14,33
. Heute wie damals erwartet er Ordnung und Klar-
heit in der Verwaltung der Gemeinde. Sein Werk soll gründlich und
sorgfältig betrieben werden, so daß er ihm das Siegel seines Wohl-
gefallens aufdrücken kann. Ein Christ soll mit dem anderen und eine
Gemeinde mit der anderen verbunden sein. Das menschliche Werk-
zeug soll mit dem göttlichen zusammenwirken. Alles Tun soll dem
Heiligen Geist untertan bleiben, und alle miteinander sollen vereint
der Welt die Frohe Botschaft von der Gnade Gottes verkündigen.
[98]
[99]