Seite 55 - Der Weg zu Christus (1975)

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Wachstum in Christus
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Gott ihnen zum Leben verliehen hat. So wenig wie ein Kind aus eige-
nem Verlangen oder eigener Stärke seiner Länge einen Zoll zusetzen
kann, so wenig können wir durch eigenes Trachten oder Bemühen
unser geistliches Wachstum sichern. Das Kind und die Pflanze wer-
den groß nur vermittels der sie beeinflussenden Lebenskräfte, der
Luft, des Sonnenscheins und der Nahrung. Solche Gaben der Natur
sind für die Pflanzen und Tiere genau dasselbe, was Christus für die
ist, welche ihm vertrauen. Er ist für sie ein „ewiges Licht“, „Sonne
und Schild“.
Jesaja 60,19
;
Psalm 84,12
. Er ist für sein Volk „wie ein
Tau“.
Hosea 14,6
. „Er wird herabfahren wie der Regen ... wie die
Tropfen, die das Land feuchten.“
Psalm 72,6
. Er ist Lebenswasser,
„das Brot Gottes, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das
Leben“.
Johannes 6,33
.
In der unvergleichlichen Gabe seines Sohnes legt Gott um die
Erde eine Gnadenhülle, so wirklich wie der Luftring, der den Erdball
umschließt. Alle, die diese lebenspendende Luft einatmen, werden
leben und zur vollen Reife von Männern und Frauen in Christus
heranwachsen. Wie sich die Blumen der Sonne zukehren, damit ihre
leuchtenden Strahlen sie in ihrer Schönheit und ihrem Ebenmaß ver-
vollkommnen, so müssen auch wir uns der Sonne der Gerechtigkeit
zuwenden, damit uns das Himmelslicht umscheine und wir mehr
und mehr dem Herrn ähnlich werden.
Jesus lehrt dasselbe, wenn er sagt: „Bleibet in mir, und ich in
euch. Gleichwie die Rebe kann keine Frucht bringen von ihr selber,
sie bleibe denn am Weinstock, also auch ihr nicht, ihr bleibet denn in
mir. Ohne mich könnt ihr nichts tun.“
Johannes 15,4.5
. Um ein heili-
ges Leben zu führen, seid ihr ebenso abhängig von Christus wie ein
Zweig, der wachsen und Frucht bringen soll, vom Stamme. Von ihm
getrennt, besitzt ihr kein Leben, habt keine Kraft, den Versuchungen
zu widerstehen oder in der Gnade und Heiligung Fortschritte zu
machen. Wenn ihr in ihm bleibt, werdet ihr gedeihen; und wenn
euer Leben aus dem seinigen hervorgeht, werdet ihr nicht verdorren
oder unfruchtbar bleiben. Ihr werdet einem Baum gleich sein, der
am Bache gepflanzt ist.
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Viele meinen, daß sie einen Teil des Werkes selbst tun müssen.
Was die Vergebung ihrer Sünden anbelangt, so vertrauen sie auf Chri-
stus, dann aber versuchen sie aus eigener Kraft, recht zu leben. Alle
derartigen Bemühungen müssen fehlschlagen. Jesus spricht dies aus