Die Freude im Herrn
91
Wirtschaftliche Nöte mögen über euch kommen, die Zukunft
mag trübe und dunkel vor euch liegen, Verluste mögen euch be-
drohen verzagt deshalb nicht! Werft eure Sorgen auf Gott, bleibt
ruhigen und gelassenen Herzens! Betet um Weisheit und Verstand,
eure Geschäfte in rechter Weise abzuwickeln, um dadurch Einbuße
und Unheil fernzuhalten. Erstrebt mit all euren Kräften günstige
Ergebnisse! Jesus hat euch seinen Beistand verheißen, aber nur für
den Fall, daß ihr selbst eure Schuldigkeit tut. Wenn ihr auf euren
himmlischen Helfer gestützt, alles getan habt, was ihr tun konntet,
dann dürft ihr dem, was kommt, ruhig ins Auge sehen.
Es ist nicht der Wille Gottes, daß seine Kinder mit Sorgen be-
laden dahinwandeln. Aber unser Herr täuscht uns nicht. Er sagt
nicht: „Fürchtet euch nicht; auf euren Lebenswegen gibt es keine
Gefahren.“ Er weiß, daß Prüfungen und Fährnisse unser warten, und
handelt demgemäß mit uns. Es liegt nicht in seiner Absicht, uns aus
[91]
einer Welt voll Sünde und Übel zu entrücken, sondern er weist auf
die Hilfe hin, die uns nie im Stich läßt. Betet er doch für seine Jünger:
„Ich bitte nicht, daß du sie von der Welt nehmest, sondern daß du sie
bewahrest vor dem Übel.“
Johannes 17,15
. „In der Welt“, spricht er,
„habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“
Johannes 16,33
.
In der Bergpredigt unterwies Christus seine Jünger mit herrli-
chen Worten über die Notwendigkeit, auf Gott allein zu vertrauen.
Diese Betrachtungen waren dazu bestimmt, die Kinder Gottes aller
Zeiten zu ermutigen; sie sind auch uns zur Belehrung und zum Trost
gegeben. Der Heiland lenkte die Blicke seiner Nachfolger auf die
Vöglein unter dem Himmel, die ohne Sorgen ihre Loblieder erschal-
len lassen; denn „sie säen nicht, sie ernten nicht“. Gleichwohl sorgt
der Vater im Himmel für alle ihre Bedürfnisse. Der Heiland fragt
uns: „Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie?“
Matthäus 6,26
.
Der erhabene Versorger der Menschen und Tiere öffnet seine
Hand und erhält alle seine Geschöpfe. Er läßt die Vögel unter dem
Himmel nicht unbeachtet; er legt ihnen die Nahrung zwar nicht in
ihre Schnäbel, aber er versieht sie mit dem Nötigen. Sie müssen
die Körner selbst sammeln, die er für sie ausstreut, sie müssen den
Bedarf für ihre Nestlein vorbereiten und die Jungen füttern. Sie
gehen mit einem Lobgesang an ihre Arbeit; denn „euer himmlischer
Vater nährt sie“. „Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie?“
Matthäus