Seite 31 - Biblische Heiligung (1973)

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Der glühende Ofen
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Das goldene Bildnis
Aus den Schätzen, die er als Kriegsbeute heimgebracht hatte,
ließ er ein goldenes Bild machen, jenem ähnlich, das er im Traum
gesehen hatte. Das ließ er in der Ebene von Dura aufstellen und
befahl dann unter Androhung der Todesstrafe allen Würdenträgern
und allen Bewohnern, es anzubeten. Dieses Standbild, über dreißig
Meter hoch und etwa drei Meter breit, war für das abgöttische Volk
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ein höchst eindrucksvoller und majestätischer Anblick. Ein Erlaß
forderte alle Beamten des Reiches auf, sich zur Einweihung des
Standbildes einzufinden und beim ersten Ton der Musikinstrumente
niederzufallen und es anzubeten. Wer diese Anbetung verweigerte,
sollte ohne Verzug in einen glühenden Feuerofen geworfen werden.
Keine Angst vor des Königs Zorn
Als der festgesetzte Tag gekommen und eine große Volksmenge
versammelt war, da wurde dem König vermeldet, daß die drei Hebrä-
er, die er über das Land Babel gesetzt hatte, sich weigerten, das Bild
anzubeten. Es handelte sich um die drei Freunde Daniels, denen der
König die Namen Schadrach, Meschach und Abed-Nego gegeben
hatte. Wütend ließ der König sie vor sich bringen und drohte ihnen
mit dem glühenden Ofen, wenn sie seinem Willen den Gehorsam
verweigerten.
Aber des Königs Drohungen waren umsonst. Er konnte diese
wackeren Männer nicht bewegen, dem großen Herrscher aller Völker
untreu zu werden. Sie hatten aus der Geschichte ihrer Väter gelernt,
daß Ungehorsam gegen Gott Schande, Unglück und Untergang nach
sich zieht und daß die Furcht Gottes nicht nur aller Weisheit Anfang,
sondern auch die Grundlage allen wahren Wohlergehens ist. Deshalb
sahen sie mit Gelassenheit auf den glühenden Ofen und auf die
abgöttische Volksmenge. Sie vertrauten darauf, daß Gott sie auch
jetzt nicht verlassen würde. Ihre Antwort war achtungsvoll, aber
entschieden: „Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er
uns erretten. Und wenn er‘s nicht tun will, so sollst du dennoch
wissen, daß wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das
du hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen.“
Daniel 3,17.18
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