Seite 30 - Biblische Heiligung (1973)

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Biblische Heiligung
und daß sie sein Werk taten, wenn sie der geforderten Wahrhaftigkeit
und Treue entsprachen. Sie vertrauten auf Gott. In Schwierigkeiten
und Gefahren hatten sie sich um Kraft an ihn gewendet, und er war
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ihnen eine stets gegenwärtige Hilfe gewesen.
Das offenbarte Geheimnis
Das Gebet der Diener Gottes war nicht vergeblich. Sie hatten
Gott geehrt; und in der Stunde der Versuchung ehrte er sie. So wurde
Daniel das Geheimnis offenbart; und er bemühte sich sogleich um
eine Unterredung beim König. Nun stand der jüdische Gefangene
vor dem Herrscher des mächtigsten Reiches unter der Sonne. Der
König, umgeben von Reichtum und Herrlichkeit, war in großer Sor-
ge, aber den jungen Verbannten erfüllte Friede und Freude in Gott.
Wenn je, dann war jetzt für Daniel der Augenblick gekommen, sich
hervorzutun und seine Fähigkeiten und seine überlegene Weisheit
ins Licht zu rücken. Aber das erste, was er tat, war, alle persönliche
Ehrung abzuweisen und Gott, die Quelle aller Weisheit, zu erhöhen:
„Das Geheimnis, nach dem der König fragt, vermögen die Wei-
sen, Gelehrten, Zeichendeuter und Wahrsager dem König nicht zu
sagen. Aber es ist ein Gott im Himmel, der kann Geheimnisse offen-
baren. Der hat dem König Nebukadnezar kundgetan, was in künf-
tigen Zeiten geschehen soll.“
Daniel 2,27.28
. Mit gespannter Auf-
merksamkeit lauschte der König nun, wie ihm jede Einzelheit des
Traumes vor Augen gestellt wurde; und nachdem ihm alles gewis-
senhaft ausgelegt worden war, war er überzeugt, daß er sich auf diese
göttliche Offenbarung verlassen könne.
Die ernsten Wahrheiten, die jenes nächtliche Gesicht enthielt,
machten einen tiefen Eindruck auf den König; in Demut und Ehr-
furcht fiel er nieder und betete: „Es ist kein Zweifel, euer Gott ist ein
Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige, der Geheimnisse
offenbaren kann.“
Daniel 2,47
.
Auf den König Nebukadnezar war himmlisches Licht gefallen,
und eine kurze Zeit erfüllte ihn Ehrfurcht vor Gott. Aber nach einigen
Jahren des Wohlergehens war sein Herz wiederum voller Hochmut,
und er vergaß, daß er einmal den lebendigen Gott anerkannt hat-
te. Mit gesteigertem religiösem Eifer wandte er sich erneut dem
Götzendienst zu.