Seite 45 - Biblische Heiligung (1973)

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Der Charakter des Apostels Johannes
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folger, auch der Nachfolger am Ende der Zeit, niedergeschrieben
werden. „Er setzte sich und rief die Zwölf und sprach zu ihnen: So
jemand will der Erste sein, der soll der Letzte sein von allen und
aller Diener.“
Markus 9,35
.
Diejenigen, welche den Geist Christi besitzen, werden nicht den
Ehrgeiz nach einer Stellung haben, die sie über ihre Brüder erhebt.
Nur jene, die vor sich selbst klein erscheinen, werden vor Gottes
Angesicht zu den Großen gerechnet. „Er nahm ein Kind und stellte
es mitten unter sie und herzte es und sprach zu ihnen: Wer ein solches
Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer
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mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich
gesandt hat.“
Markus 9,36.37
.
Welch eine wertvolle Lehre für alle Nachfolger Christi enthalten
diese Worte! Wer naheliegende Lebenspflichten übersieht und selbst
einem Kind gegenüber Barmherzigkeit, Güte, Höflichkeit und Liebe
vernachlässigt, der vernachlässigt damit Christus. Johannes erkannte
den Gehalt dieser Lehre und wandte sie mit Gewinn an.
Bei einer andern Gelegenheit sahen er und sein Bruder Jakobus
einen Mann, der im Namen Jesu Teufel austrieb. Da er sich nicht
augenblicklich ihnen anschloß, vermeinten sie, er habe kein Recht
zu solchem Werk, und untersagten es ihm. Aufrichtigen Herzens
erzählte Johannes dies seinem Meister. Jesus aber sprach: „Ihr sollt‘s
ihm nicht verbieten. Denn niemand, der ein Wunder tut in meinem
Namen, kann bald übel von mir reden. Wer nicht wider uns ist, der
ist für uns.“
Markus 9,39.40
.
Wahre Größe
Eines Tages ließen Jakobus und Johannes durch ihre Mutter dem
Herrn die Bitte vortragen, er möge ihnen in seinem Reiche die höch-
sten Ehrenstellen gewähren. Der Heiland antwortete: „Ihr wisset
nicht, was ihr bittet“.
Matthäus 20,22
. Wie wenig verstehen viele
von uns die wahre Bedeutung unserer Gebete! Jesus war sich des
ungeheuren Opfers bewußt, mit dem die Herrlichkeit erkauft werden
mußte; denn er hat „um den Preis der Freude, die ihn [als Sieges-
lohn] erwartete, den Kreuzestod erduldet und die Schmach für nichts
geachtet.“
Hebräer 12,2 (Menge)
. Seine Freude war der Anblick der