Seite 60 - Biblische Heiligung (1973)

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Biblische Heiligung
Gottes, seinen Sohn zur Erlösung für eine verlorene Menschheit zu
geben, schien ihm zu gewaltig, als daß sie menschliche Sprache aus-
zudrücken vermöchte. Indem er sie in seinem Brief darstellt, ruft er
die Gemeinde und die Welt auf, auf diese Liebe zu schauen: „Sehet,
welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, daß wir Gottes Kinder
sollen heißen und es auch sind! Darum kennt uns die Welt nicht;
denn sie kennt ihn nicht.“
1.Johannes 3,1
. Es war für Johannes ein
Geheimnis, wie Gott seinen Sohn für eine widerspenstige Mensch-
heit in den Tod geben konnte. Er war in Erstaunen versunken, daß
der Erlösungsplan, der im Himmel zu einem solchen Preis gefaßt
worden war, von denen abgewiesen wurde, für die das größte Opfer
gebracht worden war.
Allein mit Gott
Johannes war abgeschlossen von der Welt und mit Gott allein.
Immer mehr von dem göttlichen Charakter begriff er, wie er sich in
den Werken der Schöpfung zeigte, und dadurch nahm auch seine
Ehrfurcht vor Gott zu. Oft fragte er sich, warum die Menschen, die
doch so völlig von Gott abhängig sind, nicht mit ihm in Frieden
zu leben suchen, und zwar dadurch, daß sie ihm willig gehorchen.
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Gott ist unendlich in seiner Weisheit, und seine Macht kennt kei-
ne Grenzen. Er regiert den Himmel mit seinen unzähligen Welten
und erhält die Erhabenheit und Schönheit der Dinge, die er erschaf-
fen hat, in vollkommener Harmonie. Sünde ist die Übertretung des
Gesetzes Gottes, und der Sünde Sold ist der Tod. Nie wäre es zu
einem Mißklang weder im Himmel noch auf der Erde gekommen,
wenn die Sünde keinen Einlaß gefunden hätte. Der Ungehorsam
gegen Gottes Gesetz hat all das Elend gebracht, das unter seinen
Geschöpfen herrscht. Warum wollen sich die Menschen nicht mit
Gott versöhnen lassen?
Es ist keine geringe Sache, gegen Gott zu sündigen und den
widerspenstigen menschlichen Willen gegen den Willen des Schöp-
fers zu setzen. Es ist zum Besten des Menschen, auch in dieser
Welt, Gottes Geboten zu gehorchen. Und es liegt gewiß im ewigen
Interesse des Menschen, sich Gott zu unterwerfen und mit ihm in
Frieden zu leben. Die Tiere auf dem Feld gehorchen den Gesetzen
ihres Schöpfers durch den Instinkt, der sie leitet. Gott spricht zu dem