Seite 26 - Der gro

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Der große Kampf
seine Gegenwart offenbart. Dort hatte der Fuß jener geheimnisvollen
Leiter geruht, die die Erde mit dem Himmel verband (
1.Mose 28,12
;
Johannes 1,51
) — jener Leiter, auf der die Engel Gottes auf- und
niederstiegen und die der Welt den Weg in das Allerheiligste öffnete.
Hätte Israel als Nation dem Himmel seine Treue bewahrt, so wür-
de Jerusalem, die auserwählte Stadt Gottes, ewig gestanden haben.
Jeremia 17,21-25
. Aber die Geschichte jenes bevorzugten Volkes
war ein Bericht über Abtrünnigkeit und Empörung. Es hatte sich
der Gnade des Himmels widersetzt und die ihm gestellte Aufgabe
mißachtet.
Die Israeliten „spotteten der Boten Gottes und verachteten seine
Worte und äfften seine Propheten“ (
2.Chronik 36,15.16
), und doch
hatte Gott sich ihnen immer noch als der „Herr, Gott, barmherzig
und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue“ (
2.Mo-
se 34,6
) erwiesen. Ungeachtet wiederholter Zurückweisungen war
ihnen immer wieder seine Gnade nachgegangen. Mit mehr als väter-
licher, mitleidsvoller Liebe für das Kind seiner Fürsorge sandte Gott
„zu ihnen durch seine Boten früh und immerfort; denn er schonte
seines Volks und seiner Wohnung“.
2.Chronik 36,15
. Nachdem alle
Ermahnungen, Bitten und Zurechtweisungen erfolglos geblieben
waren, sandte er ihnen die beste Gabe des Himmels, ja, er schüttete
den ganzen Himmel in jener einen Gabe über sie aus.
Der Sohn Gottes selbst wurde gesandt, um die unbußfertige Stadt
zur Umkehr zu bewegen. War es doch Christus, der Israel als einen
guten Weinstock aus Ägypten geholt hatte.
Psalm 80,9
. Seine eigene
Hand hatte die Heiden vor ihm her ausgetrieben. Den Weinstock
pflanzt er „an einen fetten Ort“. In seiner Fürsorge baute er einen
Zaun um ihn herum und sandte seine Knechte aus seinen Weinstock
zu pflegen. „Was wollte man doch mehr tun an meinem Weinber-
ge, daß ich nicht getan habe?“, ruft er aus. Doch als er „wartete,
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daß er Tauben brächte“, hat er „Herlinge gebracht“.
Jesaja 5,1-4
.
Dennoch kam er mit einer noch immer sehnsüchtigen Hoffnung auf
Fruchtbarkeit persönlich in seinen Weinberg, damit dieser, wenn
möglich, vor dem Verderben bewahrt bliebe. Er lockerte die Erde
um den Weinstock herum; er beschnitt und pflegte ihn. Unermüdlich
wahren seine Bemühungen, diesen mit eigenen Händen gepflanzten
Weinstock zu retten.