Seite 324 - Der gro

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Der große Kampf
Reue und des Glaubens fehlten, die allein den Dienst für Gott hätten
annehmbar machen können. Statt der Früchte des Geistes bekunde-
ten sich Stolz, Formenwesen, Prahlerei, Selbstsucht, Unterdrückung.
Eine von Gott abgewichene Gemeinde verschloß ihre Augen vor
den Zeichen der Zeit. Gott verließ sie nicht, er ließ es auch nicht
an seiner Treue fehlen; aber seine Gemeinde fiel von ihm ab und
trennte sich von seiner Liebe. Da sie sich weigerte, den Forderungen
Gottes nachzukommen, wurden auch seine Verheißungen an ihnen
nicht erfüllt.
Das sind die sicheren Folgen, wenn man versäumt, das Licht
und die Gnadengaben, die Gott schenkt, anzuerkennen und auszu-
nutzen. Wenn die Gemeinde nicht den Weg verfolgt, den Gottes
Vorsehung vor ihr auftut, nicht jeden Lichtstrahl annimmt und jede
ihr gezeigte Pflicht erfüllt, wird die Religion unausbleiblich in einen
Formendienst ausarten, und der Geist der lebendigen Gottseligkeit
wird verschwinden. Diese Wahrheit hat die Geschichte der Kirche
wiederholt veranschaulicht. Gott verlangt von seinem Volk Werke
des Glaubens und des Gehorsams, den verliehenen Segnungen und
Gaben entsprechend. Der Gehorsam verlangt ein Opfer und schließt
Leiden ein, deshalb weigern sich auch so viele erklärte Nachfol-
ger Christi, das Licht vom Himmel anzunehmen, und sie erkennen
gleich den Juden vor alters nicht die Zeit, darin sie heimgesucht
werden.
Lukas 19,44
. Weil sie stolz und ungläubig waren, ging der
Herr an ihnen vorüber und offenbarte seine Wahrheit denen, die wie
die Hirten von Bethlehem und die Weisen aus dem Morgenlande
alles Licht, das ihnen gegeben worden war, beachtet hatten.
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