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Der große Kampf
anvertrauten Offenbarungen nur zum Teil. Der Sinn sollte nach
und nach entfaltet werden, je nachdem das Volk Gottes die darin
enthaltenen Belehrungen benötigen würde.
Petrus schrieb von der durch das Evangelium offenbarten Erlö-
sung und sagte: „Nach dieser Seligkeit haben gesucht und geforscht
die Propheten, die von der Gnade geweissagt haben, so auf euch
kommen sollte, und haben geforscht, auf welche und welcherlei Zeit
deutete der Geist Christi, der in ihnen war und zuvor bezeugt hat
die Leiden, die über Christum kommen sollten, und die Herrlichkeit
darnach; welchen es offenbart ist. Denn sie haben‘s nicht sich selbst,
sondern uns dargetan.“
1.Petrus 1,10-12
.
Obgleich es den Propheten nicht gegeben war, die ihnen offen-
barten Dinge völlig zu verstehen, suchten sie doch ernsthaft alle
Erkenntnis zu gewinnen, die ihnen zu gewähren Gott für gut be-
fand. Sie suchten und forschten, auf welche und welcherlei Zeit
der Geist Christi deutete, der in ihnen war. Welch eine Lehre für
die Kinder Gottes im christlichen Zeitalter, zu deren Nutzen diese
Weissagungen den Dienern Gottes gegeben wurden! Nicht für sie
selbst, sondern für uns wurden sie gegeben. Schaut diese heiligen
Männer Gottes an, die in den ihnen gegebenen Offenbarungen für
die noch nicht geborenen Geschlechter gesucht und geforscht haben.
Stellt ihren heiligen Eifer der sorgenlosen Gleichgültigkeit gegen-
über, mit der die Bevorzugten späterer Jahrhunderte diese Gabe des
Himmels behandelten. Welch ein Vorwurf für die bequeme, weltlie-
bende Gleichgültigkeit, die sich mit der Erklärung zufrieden gibt,
die Weissagungen seien nicht zu verstehen!
Obwohl der beschränkte menschliche Verstand unzulänglich ist,
den Rat des Ewigen zu erforschen oder das Ende seiner Absichten
völlig zu verstehen, so liegt es doch häufig an einem Irrtum oder ei-
ner Vernachlässigung seitens der Menschen, daß sie die Botschaften
vom Himmel so unklar erfassen. Häufig sind die Gemüter, sogar die
der Knechte Gottes, durch menschliche Anschauungen, Satzungen
und falsche Lehren so verblendet, daß sie die großen Gedanken, die
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er in seinem Wort offenbart hat, nur teilweise begreifen können. So
verhielt es sich mit den Jüngern Christi, selbst als der Heiland bei ih-
nen war. Ihr Verständnis war durchdrungen von den volkstümlichen
Begriffen vom Messias, die in ihm einen weltlichen Fürsten sahen,
der Israel zu einer weltumspannenden Großmacht emporbringen