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Die trübselige Zeit
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die Formen der Religion beachten; und der satanische Eifer, mit dem
der Fürst des Bösen es zur Ausführung seiner boshaften Anschläge
begeistern wird, trägt ähnliche Züge wie das Eifern für Gott.
Da der Sabbat in der ganzen Christenheit besonders umkämpft
ist und Staat und Kirche sich vereinigt haben, die Beachtung des
Sonntags zu erzwingen, wird die hartnäckige Weigerung einer klei-
nen Minderheit, der volkstümlichen Forderung nachzukommen, sie
zum Ziel allgemeinen Fluches machen. Es wird hervorgehoben wer-
den, daß die wenigen, die sich einer Verordnung der Kirche und den
Verfügungen des Staates widersetzen, nicht geduldet werden sollten;
daß es besser sei, diese leiden zu lassen, als daß ganze Nationen in
Verwirrung und Gesetzlosigkeit gestürzt würden. Die gleiche Be-
hauptung wurde vor mehr als 1800 Jahren von den Obersten des
Volkes Israel gegen Christus aufgestellt. Der verschlagene Kaiphas
sagte: „Es ist uns besser, ein Mensch sterbe für das Volk, denn daß
das ganze Volk verderbe.“
Johannes 11,50
.
Diese Beweisführung wird als entscheidend angesehen werden,
und schließlich wird wider alle, die den Sabbat des vierten Gebots
heiligen, ein Erlaß ergehen, worin sie als der härtesten Strafen würdig
hingestellt werden und man dem Volke die Freiheit gibt, sie nach
einer gewissen Zeit umzubringen. Der Katholizismus in der Alten
und der abgefallene Protestantismus in der Neuen Welt werden in
ähnlicher Weise gegen solche handeln, die alle göttlichen Gebote
ehren.
Dann wird Gottes Volk in jene Tage der Trübsal und des Jammers
geraten, die von dem Propheten Jeremia als die Zeit der Angst in
Jakob beschrieben werden: „So spricht der Herr: Wir hören ein
Geschrei des Schreckens; es ist eitel Furcht da und kein Friede ...
Wie geht es denn zu, daß ... alle Angesichter so bleich sind? Es ist
ja ein großer Tag, und seinesgleichen ist nicht gewesen, und ist eine
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Zeit der Angst in Jakob; doch soll ihm daraus geholfen werden.“
Jeremia 30,5-7
.
Jakobs Nacht der Angst, als er im Gebet darum rang (
1.Mose
32,25-31
), aus der Hand Esaus befreit zu werden, stellt die Erfahrung
des Volkes Gottes in der trübseligen Zeit dar. Infolge der Täuschung,
die von Jakob begangen worden war, um sich den Esau vorbehalte-
nen Segen seines Vaters zu verschaffen, hatte er, erschreckt durch
die tödlichen Drohungen seines Bruders, fliehen müssen, um sein