Seite 83 - Der gro

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Die Waldenser
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schrecklichsten Tragödien spielten sich ab. Unwürdige und gotteslä-
sterliche Priester und Päpste erfüllten den Auftrag, den Satan ihnen
zugewiesen hatte. Die Barmherzigkeit fand keinen Raum in ihren
Herzen. Der gleiche Geist, der Christus kreuzigte, die Apostel tötete
und den blutdürstigen Nero gegen die treuen Christen wüten ließ,
war auch am Wirken, um die Erde von denen zu befreien, die von
Gott geliebt wurden.
Die Verfolgungen, von denen diese gottesfürchtigen Menschen
viele Jahrhunderte lang heimgesucht wurden, ertrugen sie mit einer
Geduld und Ausdauer, die ihren Erlöser ehrte. Ungeachtet der ge-
gen sie unternommenen Kreuzzüge, ungeachtet der unmenschlichen
Metzelei, der sie ausgesetzt waren, sandten sie weiterhin ihre Send-
boten aus, um die köstliche Wahrheit zu verbreiten. Sie wurden zu
Tode gejagt, doch ihr Blut tränkte die ausgestreute Saat, die gute
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Frucht brachte. So zeugten die Waldenser für Gott schon Hunderte
von Jahren vor der Geburt Luthers. Über viele Länder verstreut, war-
fen sie den Samen der Reformation aus, die zur Zeit Wiklifs begann,
in den Tagen Luthers weit um sich griff und bis zum Ende der Zeit
von denen fortgeführt werden soll, die ebenfalls willig sind, alles
zu leiden „um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses Jesu
Christi“.
Offenbarung 1,9
.
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