Seite 15 - Das Leben Jesu (1973)

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„Gott mit uns“
11
11,29
), sich das Wesen dessen zeigt, „der da wohnt in einem Licht,
da niemand zukommen kann“.
1.Timotheus 6,16
.
Am Anfang offenbarte sich Gott in einem jeden Schöpfungswerk.
Christus war es, der die Himmel ausbreitete und auch den Grund der
Erde legte. Seine Hand wies den Welten im Universum ihren Platz
an und formte die Blumen auf dem Felde. Von ihm heißt es: „Der
du die Berge festsetzest in deiner Kraft.“
Psalm 65,7
. „Sein ist das
Meer, und er hat‘s gemacht.“
Psalm 95,5
. Er war es, der die Erde mit
Schönheit und die Lüfte mit Gesang erfüllte. Und auf jedes seiner
Schöpfungswerke auf Erden, in den Lüften und am Himmel, schrieb
er die Botschaft von der Liebe des Vaters.
Die Sünde hat zwar das vollkommene Werk Gottes verdorben,
die göttliche Handschrift aber ist an ihm erhalten geblieben. Selbst
heute noch kündet die Schöpfung von der Herrlichkeit und Güte
Gottes. Nichts, abgesehen von dem selbstsüchtigen Herzen der Men-
schen, lebt für sich selbst. Jeder Vogel in den Lüften, jedes Tier
auf der Erde dient einem anderen Leben. Jedes Blatt im Walde;
jeder bescheidene Grashalm erfüllt einen Dienst. Jeder Baum und
Strauch, ja, jedes Blatt gibt von jener Lebenskraft weiter, ohne die
weder Mensch noch Tier leben könnte. Und auch Mensch und Tier
ihrerseits dienen dem Leben von Baum, Strauch und Blatt. Durch
ihren Duft und ihre Schönheit werden die Blumen der Welt zum
Segen. Die Sonne verströmt ihr Licht und schenkt dadurch tausend
Welten Freude. Selbst der Ozean, der Ursprung aller Quellen und
Flüsse, nimmt die Ströme aller Länder wieder in sich auf. Doch
er nimmt nur, um erneut zu schenken. Die Dunstschleier, die von
ihm aufsteigen, fallen als Regen auf die Erde nieder, damit sie neue
Lebenskeime hervorbringe.
Die heiligen Engel freuen sich, wenn sie schenken können, wenn
sie gefallenen, sündhaften Menschen Liebe darbieten und unermüd-
lich über sie wachen können. Himmlische Wesen werben um die
Herzen der Menschen und bringen himmlisches Licht in diese dunkle
Welt. Durch geduldiges und sanftes Wirken beeinflussen sie das Ge-
müt, um verlorene Menschen in die Gemeinschaft mit Christus zu
führen, die viel fester ist, als sie es sich vorstellen können.
[11]
Doch wenden wir uns von all diesen geringeren bildlichen Dar-
stellungen ab, dann schauen wir Gott in Jesus Christus. Sehen wir
auf Jesus, dann erkennen wir, daß Schenken zur Herrlichkeit Gottes